Limburg, 19.12.2025
Haushalt 2026 ausgeglichen
Der Diözesankirchensteuerrat hat den Finanzhaushalt für das Jahr 2026 am Samstag, 13. Dezember 2025, einstimmig und ohne Enthaltungen beschlossen. Der Finanzrahmen umfasst ein Volumen von etwa 308 Millionen Euro. Im Jahr 2025 waren es 313 Millionen Euro. Die Erträge belaufen sich auf 271,8 Millionen Euro, die Aufwendungen auf 301,4 Millionen Euro (312,7 Millionen in 2025). Das Finanzergebnis wird mit 17,6 Millionen Euro geplant. Nach Entnahme zweckgebundener Rücklagen ergibt sich rechnerisch ein positives Bilanzergebnis von 0,5 Millionen Euro.
„Der Haushalt 2026 zeigt, das Bistum ist in der Lage, solidarisch einen Weg zur Konsolidierung einzuschlagen“, erklärt Thomas Frings, Ökonom des Bistums Limburg. Bereits jetzt zeigt sich ein moderat rückläufiger Finanzrahmen: Gegenüber dem Haushalt 2025 sinkt er um etwa fünf Millionen Euro. Ursächlich hierfür sind unter anderem ein Rückgang der Kirchensteuererträge um etwa zwei Millionen Euro sowie ein verringertes Finanzergebnis infolge sinkender Zinserträge und geringerer Ausschüttungen aus Wertpapierfonds. Auf der Ausgabenseite werden ebenfalls etwa fünf Millionen Euro eingespart, vor allem durch die konsequente Fortführung bereits eingeleiteter Maßnahmen wie die lineare Kürzung der variablen Sachaufwendungen um 15 Prozent und die Konzentration auf tatsächlich besetzte Stellen in der Personalplanung. Der Investitionsplan wurde zudem um weitere fünf Millionen Euro reduziert. Die intensiven Beratungen der letzten Monate über alle kurialen sowie synodalen Gremien hinweg bis zur Genehmigung des Haushaltes 2026 haben gezeigt, die Erstellung des Haushaltes 2027 wird zusätzliche Anstrengungen von allen im Bistum abverlangen, so Frings. Der demographische Faktor der Gläubigen im Bistum sowie die unverändert hohen Austrittszahlen werden in den kommenden Jahren den verfügbaren Finanzrahmen weiter einengen.
Verantwortung und Aufbruch
Generalvikar Wolfgang Pax betonte mit Blick auf den Haushalt und den laufenden Konsolidierungsprozess: „Wir stehen am Anfang einer neuen Phase der Verantwortung und des Aufbruchs. Entscheidend wird sein, dass wir Prioritäten klären und gemeinsam tragfähige Perspektiven entwickeln. Der Haushalt 2026 ist ein notwendiger Zwischenschritt – und zugleich ein Signal, dass wir handlungsfähig bleiben.“ Die Bischöfliche Bevollmächtigte Hildegard Wustmans erklärte die inhaltliche Perspektive: „Der Auftrag der Kirche erschöpft sich nicht im Sparen. Es geht darum, glaubwürdig und wirksam den Menschen die Gute Nachricht anzubieten – auch unter knapper werdenden Ressourcen. Das Haushaltssicherungskonzept und der Strategieprozess helfen uns, Klarheit über die Schwerpunkte unseres Handelns zu gewinnen.“
Dem Vorsitzenden des Diözesankirchensteuerrates Frank Bermbach ist wichtig, dass Finanzen und kirchlicher Auftrag im engen Kontext zueinanderstehen: „Wir nehmen die finanziellen Herausforderungen sehr ernst. Wichtig ist uns, dass Haushalt und Auftrag eng verzahnt bleiben. Der Haushalt 2026 zeigt: Die Richtung stimmt, doch der eigentliche Kraftakt liegt noch vor uns. Wir begleiten diesen Prozess konstruktiv und verlässlich.“
Das Bistum befindet sich auf einem Weg der Konsolidierung, ohne die Handlungsfähigkeit der Kirche zu gefährden. Ziel ist eine nachhaltige Balance zwischen Einnahmen und Verpflichtungen.
Finanzbericht 2024 veröffentlicht
Mit den Entscheidungen zum Haushalt 2026 hat das Bistum den Finanzbericht 2024 veröffentlicht. Er dokumentiert erstmals ein leicht negatives Jahresergebnis, verdeutlicht aber zugleich eine weiterhin solide Perspektive. Der Finanzbericht informiert zudem umfassend über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, über die Lage der Finanzanlagen sowie über das neu erarbeitete Klimaschutzkonzept des Bistums.