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Kriftel, 16.12.2025

In der Mitte wartet das Friedenslicht

Adventliches Familienangebot mit Lichtermeer, Lagerfeuer und Begegnung an der Bonifatiuskapelle

Am dritten Advent verwandelte sich das Gartenlabyrinth in Kriftel nach Einbruch der Dunkelheit in einen spirituellen, magischen Ort. 1300 kleine Lichter wiesen die Richtung durch die verschlungenen Pfade. Dazu gab es Kopfhörer mit musikalischen und geistlichen Impulsen – sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, denn das Angebot des Gartenlabyrinths richtet sich ausdrücklich an die ganze Familie. In der Mitte flackerte in drei Laternen das Friedenslicht, das am gleichen Nachmittag von den Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Aarbergen ins Bistum ausgesandt worden war und seinen Weg direkt in das Gartenlabyrinth gefunden hatte. Viele nahmen sich die kleine Flamme mit nach Hause, so wie Regionalleiterin Barbara Lecht, die extra eine Laterne mitgebracht hatte.

Doch es gab noch mehr zu erleben auf dem weitläufigen Gelände rund um die Bonifatiuskapelle. An zwei Lagerfeuern wurden Stockbrote über die Flammen gehalten, unter einem Zeltdach saßen viele gemütlich beisammen und wärmten sich mit heißen Getränken. Vor der stimmungsvoll illuminierten Kapelle hatte die Katholische Familienbildung Taunus (KFB) einen Stand aufgebaut. Dort konnten nicht nur die, die das Friedenslicht mit heimnehmen wollten, eine Kerze kaufen, sondern sie auch selbst gestalten. Wachsplatten und Werkzeug lagen aus, so dass man seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Am Eingang des Geländes begrüßte René Kersting, Leiter der KFB Taunus, die Besuchenden und erklärte ihnen das Angebot. Besonders freute ihn, dass viele Familien zum ersten Mal im Gartenlabyrinth vorbeischauten.

Gemeinsames Gebet für Frieden

Im Lichterlabyrinth wurden neben den über tausend kleinen Lämpchen auch mehrere Heiligendarstellungen aus Holzschnitt aufgebaut. Eine 25-köpfige Pilgergruppe um Hans-Peter Labonte hatte nachmittags rund eine Stunde für den Aufbau gebraucht. Die Mühe hatte sich gelohnt, denn nun ging man auf dem beleuchteten Weg an der heiligen Barbara, dem heiligen Nikolaus und der heiligen Luzia vorbei. Auch begegneten den Besuchenden Figuren von Maria und Josef auf ihrem Weg nach Bethlehem. Zum Abschluss feierte Schwester Nathalie Korf CJ mit der Gemeinde noch eine Taizéandacht. Der Wunsch nach Frieden stand im Mittelpunkt des Gebets mit Gesang.

Zum Lichterlabyrinth eingeladen hatten das Referat Nachhaltigkeit und schöpfungsverträgliche Pastoral der Katholischen Region Taunus, die Katholische Pfarrei St. Elisabeth Hofheim-Kriftel-Eppstein und die KFB Taunus. Unterstützt werden sie das ganze Jahr über von einem engagierten Ehrenamtsteam; auch Firmen, Vereine und Geschäftsleute fördern das Projekt.

Auf dem Freigelände an der Bonifatiuskapelle Kriftel entstand Anfang 2024 das begehbare und bepflanzbare Gartenlabyrinth. Es ist frei zugänglich und lädt zum Verweilen, Mitmachen und Entspannen ein. Das Labyrinth hat einen Durchmesser von 20 Metern und ist in der Grundform des berühmten Kirchenlabyrinths in Chartres angelegt. Die Wege sind jeweils durch bepflanzbare Rundbeete voneinander getrennt. Kindertagesstätten, Schulen, Gruppen und Familien wurden in die Gestaltung eingebunden, sie säen und ernten das ganze Jahr über saisonale Pflanzen unter fachkundiger Anleitung.

Inzwischen ist das Labyrinth Anlaufstelle für pädagogische Einrichtungen, ökologische Gruppen, Spaziergänger und Pilgergruppen. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen: im Frühling das Trampelfest, das Familienfest im Frühsommer, das Erntedankfest im Herbst und das Lichterlabyrinth in der Adventszeit. Das Gartenlabyrinth bietet eine Kombination aus ökologisch und schöpfungsorientierten Arbeits- und Erlebnismöglichkeiten mit spiritueller Ausrichtung.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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