Limburg, 21.12.2025
Weihnachten widerspricht Angst, Hass und Spaltung
Ausdrücklich und selbstkritisch verurteilt Bätzing den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit. Es reiche nicht, ihn nur zu beklagen – nötig seien konkrete Solidarität und Sicherheit für Jüdinnen und Juden. Beschämend sei, dass Judenhass nach dem 7. Oktober 2023 wieder offen zutage trete. Weihnachten erinnere Christen daran, dass Jesus Jude war: Das christlich-jüdische Erbe dürfe nicht relativiert werden.
Theologisch deutet der Bischof Weihnachten als „Licht“, das der Logik von Macht und Angst widerspricht. Gottes Weg sei nicht Dominanz, sondern Selbstentäußerung und Nähe. Diese Dynamik schaffe Raum für Dialog, Barmherzigkeit und Frieden – und bleibe angesichts globaler Krisen eine tragfähige Hoffnung.
Politisch wirbt Bätzing für Zusammenhalt statt Spaltung. Er warnt vor völkischem Nationalismus und verteidigt demokratische Brandmauern. Migration dürfe nicht zum Angstbegriff werden: Deutschland sei auf Zuwanderung angewiesen, brauche aber zugleich klare Regeln und Konsequenzen bei Straftaten. Wirtschaftliche Stärke, soziale Sicherheit und Generationengerechtigkeit gehörten zusammen; Polarisierung helfe niemandem.
Das vollständige Interview bietet vertiefte Einblicke in das Denken des Limburger Bischofs zwischen Glauben und Politik – und lädt dazu ein, das „Licht von Weihnachten“ als Orientierung für Gegenwart und Zukunft neu zu entdecken.