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Bad Ems, 24.02.2025

Es muss gehandelt werden

Die Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn stellt weitere Weichen für ihre Zukunft: Dabei haben die Verantwortlichen Fragen der Seelsorge genauso im Blick, wie die wirtschaftliche Situation der großen Pfarrei. Intensiv befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den kirchlichen Immobilien.

Für die „Altpfarrei St. Martin Bad Ems/Nassau“ gibt es nun einen Vorschlag, wie mit den insgesamt 22 Gebäuden künftig umgegangen werden soll. Das Konzept wurde am Donnerstag, 13. Februar 2025, Vertreterinnen und Vertreter der Gremien, des Patoralteams und der Ortsausschüsse in Bad Ems vorgestellt. Die Pläne werden nun in der Pfarrei beraten und dort entschieden. 

„Wir müssen ins konkrete Handeln kommen“, machte Pfarrer Armin Sturm beim Treffen im Haus der Begegnung deutlich. Das Konzept, das seit 2021 erarbeitet und nun vorgestellt worden sei, zeige „unumgängliche“ Schritte auf, wenn die Pfarrei langfristig finanziell souverän bleiben wolle. Alle Immobilien der alten Pfarrei St. Martin Bad Ems/Nassau seien unabhängig bewertet worden. „Es wurde ein Instandhaltungsstau von mindestens 11,5 Millionen Euro und ein hoher Handlungsdruck festgestellt“, fasst Verena Schäfer vom Team der Kirchlichen Immobilien Strategie (KIS) im Bischöflichen Ordinariat Limburg die Ergebnisse zusammen. Gemeinsam sei es der KIS-Arbeitsgruppe der Pfarrei gelungen, konstruktiv auf diese Herausforderung zu blicken und ein tragfähiges Konzept einstimmig zu entwickeln.

Konkrete Pläne

Konkret sieht das Konzept den dauerhaften Erhalt der St. Martins-Kirche in Bad Ems als zentralen Ort der Pfarrei vor. Die Baulast der Kapelle Maria-Königin in Bad Ems liegt beim Land. Daher kann das Gotteshaus ebenfalls erhalten bleiben. Von großer Bedeutung für die pastorale Arbeit der Pfarrei ist das Haus der Begegnung in Bad Ems. Dieses Gebäude muss dringend saniert werden. Deshalb soll der Gesamtkomplex mit allen Nebengebäuden einschließlich der Kita mit der Auflage verkauft werden, die Kita gesetzeskonform umzubauen. Die Pfarrei bleibt Betriebsträger der Kita. Zudem ist die langfristige Anmietung für weiterhin benötigte Räume für die pastorale Arbeit und den St.-Martins-Chor im Haus der Begegnung vorgesehen. 

Die Kirche St. Bonifatius in Nassau soll perspektivisch aufgegeben und eine alternative Nutzung geprüft werden. Das Gemeindehaus in Nassau soll erhalten bleiben und in einigen Jahren erneut überprüft werden. Das Pfarrhaus St. Bonifatius in Nassau hingegen soll verkauft werden. Die Kirche in Nievern kann erhalten bleiben, solange noch Rücklagen und Drittmittel vorhanden sind. Das Gemeindehaus St. Katharina in Nievern bleibt als zentraler Begegnungsort ebenfalls weiterhin erhalten. In Winden soll die Kirche St. Willibrord erhalten bleiben. Das Gemeindehaus steht, solange Rücklagen und Drittmittel vorhanden sind, nicht zur Disposition. Das Pfarrhaus in Winden wird nicht mehr benötigt. Die St. Michaels-Kapelle soll erhalten werden. In Singhofen ist die Aufgabe der Marienkapelle geplant und in Seelbach fungiert die St. Anna-Kirche derzeit als Ausweichort während der Renovierung der Klosterkirche Arnstein. Hier soll ebenfalls in einigen Jahren eine erneute Überprüfung erfolgen. Die Alte Kirche Seelbach dient derzeit als Lagerstätte und soll langfristig verkauft werden. Perspektivisch soll auch die Kirche in Weinähr aufgegeben werden. Die Klosterkirche St. Margareta Arnstein bleibt zentrale Kirche für das Gebiet Singhofen, Seelbach und Weinähr. 

Aktiv auf Veränderungen reagieren

„Mit dem KIS-Projekt haben Sie entschieden, aktiv auf Veränderungen, die wir in allen Pfarreien des Bistums Limburg erleben, zu reagieren“, machte Stefan Muth, Leiter des Bereichs Ressourcen und Infrastruktur im Bischöflichen Ordinariat, deutlich. Ziel von KIS sei es, eine nachhaltige und zukunftsfähige Nutzung der kirchlichen Immobilien zu gewährleisten. In Phase I des Prozesses werden alle kirchlichen Immobilien erfasst, bewertet und in Kategorien von „dauerhafter Erhalt“ (A) bis „Aufgabe oder Verkauf“ (D) eingeteilt. Durch den Prozess sollen Ressourcen gezielter für die Seelsorge und pastorale Arbeit genutzt werden, während gleichzeitig Kooperationen mit Kommunen, evangelischen Kirchen und sozialen Trägern geprüft werden. Der KIS-Prozess ist eine notwendige Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen und sichert die Zukunft der Kirche vor Ort.

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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