Limburg/Trier, 13.02.2025
Pater Henkes-Gedenkfahrt nach Dachau und München
Die Reise führt Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen aus den Bistümern Limburg und Trier in die KZ-Gedenkstätte Dachau und nach München. Mit dabei sind 22 Schülerinnen und Schüler aus fünf Schulen, begleitet von zwei Lehrerinnen und einem Lehrer sowie einem Geistlichen. „Ziel unserer Exkursion ist es, an das Lebenszeugnis des seligen Pallottinerpater Richard Henkes zu erinnern, der in einer Zeit grausamen Rassenwahns als Märtyrer für Wahrheit und Nächstenliebe mutig bis zuletzt eingetreten ist und uns damit ein eindrucksvolles Zeugnis christlicher Haltung gegeben hat", so Martin W. Ramb, Initiator der Pater-Richard-Henkes-Gedenkfahrt, der bereits mehrfach Aktionen rund um das Gedenken an den Limburger Seligen angestoßen und begleitet hat.
„Die Gedenkfahrt beinhaltet eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und dem Widerstand von Menschen wie Pater Henkes. Sie ist damit auch ein Beitrag zur Bistumskampagne 'Nie wieder! Gemeinsam stark. Für Demokratie und gegen Rechtsextremismus'“, betont Dr. Friederike Lanz, Leiterin des Fachteams Kulturelle Bildung. „Dachau – die Bedeutung dieses Namens ist aus der deutschen Geschichte nicht auszulöschen. Er steht für alle Konzentrationslager, die Nationalsozialisten in ihrem Herrschaftsbereich errichtet haben", formulierte der Publizist und Politikwissenschaftler Eugen Kogon, der das Standardwerk „Der SS-Staat“ verfasste und mit Walter Dirks zum Kreis der christlichen motovierten Gegner des Nationalsozialismus zählt.
Dachau und Theaterstück
Am 20. Februar wird die Schülergruppe durch die KZ-Gedenkstätte Dachau geführt und erlebt dort einen bedrückenden Ort der Erinnerung und des Nachdenkens. Anlässlich des 80. Todestages von Pater Henkes wird in der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte über mehrere Wochen die Limburger Wanderausstellung mit großformatigen Szenen aus der preisgekrönten Graphic Documentary des Illustratorenkollektivs Drushba Pankow zum Leben von Pater Richard Henkes mit dem Titel „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet …“ gezeigt. Am Abend sind die Schülerinnen und Schüler zum Solo-Theaterstück „Abgerungen“ in das Kloster Karmel Heilig Blut in Dachau eingeladen. Ein fiktiver Autor, gespielt von Bruno Lehan, entdeckt seine Begeisterung für das beeindruckende Leben und Wirken des Pallotitnerpaters Richard Henkes. Die Auseinandersetzung mit dem Wirken und der Haltung von Richard Henkes fordert den Autor heraus, sein eigenes Leben neu zu überdenken und das eigene Ringen und Fragen auch an die Zuschauer weiterzugeben. Boris Weber, Autor und Regisseur des Stückes, schreibt dazu: „Meine Bewunderung ist groß! Wie kann ein Mensch sein Gottvertrauen, seine Liebe und sein Wirken so in Gottes Hände legen? Wie sehr muss man mit sich ringen, um sich tatsächlich – den nahezu sicheren Tod vor Augen – auf Gottes Klopfen und Rufen einzulassen!“
Der Besuch des NS-Dokumentationszentrums in München bildet den Abschluss der Pater-Richard-Henkes-Gedenkfahrt. „Ich wünsche mir, dass die Schülerinnen und Schüler nach ihrer Rückkehr an ihre Schulen ihren Mitschülern von den Erlebnissen der Gedenkstättenfahrt berichten und Pater Henkes als einen jungen mutigen Menschen in Erinnerung behalten, dem die Wahrheit in dunkler Zeit so wichtig war, dass er bereit war, das Äußerste zu geben“, formuliert Julia Ernst vom Johannesgymnasium Lahnstein als eine der begleitenden Lehrkräfte.
Veranstalter der Fahrt ist das Fachteam Kulturelle Bildung des Bischöflichen Ordinariates in Limburg.