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Limburg, 19.06.2025

Ein Sakrament im Hier und Jetzt

Die Eucharistie ist das „Sakrament der Gegenwart“. Davon sprach Bischof Georg Bätzing am Donnerstag, 19. Juni 2025, im Gottesdienst zu Fronleichnam. Der Limburger Bischof nahm dabei Bezug auf die schwindende Relevanz von Kirche in der Gesellschaft und die Frage danach, ob Gott wirklich in der Eucharistie gegenwärtig ist.

„Eucharistie ist das ‚Sakrament der Gegenwart‘ – und zwar in dreifacher Weise: Wir sind hier, Menschen mit Gemüt, Vernunft und Glauben, von Hoffnung getragen und womöglich mit allerlei Sorgen belastet; wir sind hier als einzelne und als Gemeinde: gegenwärtig“, sagte Bätzing. „Unsere Welt ist hier, denn wann immer wir uns wahrnehmen, einbringen, bringen wir ein Stück Welt mit, wie sie gerade ist.“ Und Gott sei da, so wie er es zugesagt habe. „Die Eucharistie ist Sakrament der Gegenwart, und das gilt für jede heilige Messe“, sagte Bätzing. „Hier trifft der auferstandene Herr auf seine Welt (wie sie ist) und wir treffen auf ihn, der uns Heilung und Befreiung versprochen hat und das in neuer Gemeinschaft mit allen Erlösten.“

Die Bedeutung von Fronleichnam

Immer weniger Menschen sehen den Glauben als Fundament und selbstverständliche Stütze für ihr persönliches Leben. Dies könne den Gläubigen nicht gleichgültig sein. „Denn die ‚Religion der Gleichgültigen‘ führt auch in vielen anderen Bereichen zu Auflösung und Irrelevanz. Was einmal verloren gegangen ist, das gewinnt man nicht so leicht wieder – womöglich nie wieder“, sagte Bätzing. Dabei sei das Fronleichnamsfest ehemals eine öffentliche Demonstration des katholischen Glaubens auch im Unterschied zu anderen christlichen Konfessionen gewesen.

Traditionell gibt es an Fronleichnam Prozessionen durch die Straßen der Ortschaften. An verschiedenen Altären wird gemeinsam gebetet, gesungen, Texte aus der Bibel gehört und die Monstranz mit der geweihten Hostie, dem Allerheiligsten, durch den Ort getragen. Fragen, die sich dazu heute stellten, seien beispielweise die Fragen danach, ob Jesus wirklich gegenwärtig in Brot und Wein anwesend sei und ob die Menschen auf ihn setzen könnten, wenn es eng wird. Dieses Versprechen habe der Herr den Menschen wahrhaftig gegeben. „Wann immer wir zu seinem Gedächtnis tun, was er damals im Kreis der Jünger getan hat, ist er gegenwärtig – und das ganz ohne moderne digitale Technik“, sagte Bätzing.

Die Predigt im Wortlaut

Felicia Schuld

Ressortleitung Multimedia, Redakteurin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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