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Limburg, 26.06.2025

Würde bis zum Schluss

Die katholische Kirche in Rheinland-Pfalz hat sich klar zur geplanten Novelle des Bestattungsgesetzes positioniert.

Durch die Novelle des Landes Rheinland-Pfalz soll die Sargpflicht wegfallen, was Tuchbestattungen für alle Personen möglich macht. Erlaubt werden sollen auch Bestattungen in größeren Flüssen. Zudem möchte das Land Rheinland-Pfalz erlauben, dass aus der Asche von Toten synthetische Diamanten gefertigt werden. Das katholische Büro in Mainz hat dazu eine Stellungnahme der rheinland-pfälzischen Bistümer eingereicht und weist darin auf grundlegende Bedenken hin – insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Würde des Menschen über den Tod hinaus.

Kritik an anonymer Beisetzung

Die Kirche warnt vor einer zunehmenden Entpersonalisierung der Bestattungskultur. Die Möglichkeit, die Asche eines Verstorbenen anonym auf einer sogenannten „Streuwiese“ zu verstreuen – ohne jede Kennzeichnung oder persönliche Erinnerung – widerspricht dem christlichen Verständnis von der Würde des Menschen, heißt es in der Stellungnahme.

Bestattungskultur als Ausdruck von Wertschätzung und Beziehung

Eine Bestattung ist nach christlichem Verständnis mehr als ein Entsorgungsvorgang. Sie ist ein Ort der Trauer, der Erinnerung und des persönlichen Abschieds. Die Kirche betont: Jeder Mensch – unabhängig von seinem Glauben – hat ein Recht auf eine würdevolle Bestattung.

Appell an das Land Rheinland-Pfalz

Die katholischen Bistümer bitten den Gesetzgeber, im weiteren Verfahren sicherzustellen, dass Menschen nicht anonym verschwinden, dass Friedhöfe auch künftig Orte der Begegnung und Erinnerung bleiben und dass die Bestattungskultur in Rheinland-Pfalz nicht weiter entpersonalisiert wird.

Die vollständige Stellungnahme ist auf der Seite des rheinland-pfälzischen Landtags abrufbar: https://opal.rlp.de/portal/vorgang/V-329868.

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