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Limburg, 05.03.2025

Vorbereitung statt Nacharbeit

Fasten ist mehr als Verzicht. Es ist eine bewusste Entscheidung für Solidarität und Gerechtigkeit. Das hat Bischof Dr. Georg Bätzing in seiner Predigt am Aschermittwoch, 5. März 2025, zum Beginn der Österlichen Bußzeit im Hohen Dom zu Limburg betont.

„Fasten, Gebet und Solidarität sind nicht nur persönliche Übungen – sie können die Welt verändern“, sagte der Bischof. Der bewusste Verzicht sei ein Zeichen der Verbundenheit mit Bedürftigen und der gesamten Schöpfung. Papst Franziskus habe in den vergangenen Jahren immer wieder betont, dass Fasten im direkten Zusammenhang mit globalen Herausforderungen wie Frieden, Gerechtigkeit, Flucht, Armut und Hunger stehe. „Fasten ist keine nachträgliche Korrektur für ein zu ausschweifendes Leben. Es ist Vorbereitung auf eine neue Zeit, in der andere Maßstäbe gelten“, so Bätzing. Kluge Voraussicht und sinnvolle Vorbereitung; das sei der Sinn der kommenden 40 Tage. Abstinent, betend und großzügig gingen Christinnen und Christen auf Ostern zu, den Tag aller Tage, der die Welt verändert habe. Diesen solle man nüchtern, wach und weitherzig feiern. 

Jesu Weg ist Gottes Einsatz

Um mit Sinn fasten zu können, brauche es drei Bedingungen. Es brauche die Einsicht, dass es einen Zusammenhang zwischen meinem eigenen Verhalten und weltweiten Herausforderungen gibt. Dies könne harte Bewusstseins- und Umkehrarbeiten erfordern. Ebenso anspruchsvoll sei es, die Denkmuster zu durchbrechen, die den Menschen erklären wollten, dass sich ehe nichts ändern werde. „Dabei ist doch längst bekannt, dass ein einziges Sandkorn, das in der Wüste in Bewegung kommt, einen Wirbelsturm zur Folge haben kann; ein einziger Stein im Gebirge vermag eine Lawine auszulösen“, erklärte Bätzing. Die dritte Voraussetzung, dass Fasten, Gebet und das Tun der Gerechtigkeit eine ganz neue Welt vorbereiten helfen, das sei der Glaube daran, dass Gott den „kleinen“ Einsatz des Menschen für seine „großen“ Ziele verwenden kann. Gott selbst habe seinen Einsatz schon eingebracht, indem er seinen Sohn, Jesus Christus, am Kreuz hingegeben habe. „Jesu Weg ist Gottes Einsatz für neue Zeiten und eine neue Welt“, so der Bischof. Er lud dazu ein, die Fastenzeit als Chance zu sehen und aktiv zu werden: „Wer mitwirken will an neuen Zeiten, anderen Verhältnissen, gerechteren Zuständen und einer liebenswerten Welt, der und die sind herzlich eingeladen. Jetzt ist die Zeit“, sagte Bischof Dr. Georg Bätzing. 

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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