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Limburg, 19.04.2025

Ostern als Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten

In der Osternacht am Samstag, 19. April 2025, hat der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing die Bedeutung von Ostern als Zeichen der Hoffnung und Erneuerung in einer von Krisen geprägten Welt hervorgehoben.

Vor dem Hintergrund globaler Umbrüche und Unsicherheiten erinnerte er an die befreiende Botschaft des Osterfestes. „Hatten Sie in den vergangenen Jahren auch schon einmal den Eindruck, von einem auf den anderen Tag in einer neuen Welt aufgewacht zu sein?“, fragte Bischof Bätzing in seiner Predigt im Limburger Dom. Er verwies auf prägende weltpolitische Ereignisse wie den Beginn des Ukrainekriegs am 24. Februar 2022, die Corona-Pandemie oder die Terrorangriffe auf Israel am 7. Oktober 2023 und deren weitreichende Folgen. Auch die aktuellen politischen Entwicklungen in Nordamerika nannte er als Beispiel für Zeiten des Umbruchs und der Verunsicherung.

„Die Geschwindigkeit der Veränderungen und ihre unabsehbaren Folgen für die Zukunft überfordern, verunsichern und ängstigen heute viele“, erklärte Bätzing. Er zog Parallelen zu den biblischen Erzählungen der Osternacht, die ebenfalls von Umbruch und Neuanfang handeln – von der Schöpfung über den Auszug Israels aus Ägypten bis hin zur Auferstehung Jesu Christi.

Verpflichtung im Hier und Jetzt

Ostern sei die entscheidende Zeitenwende, die den Menschen eine neue Perspektive eröffne. Doch der Glaube an die Auferstehung ist nach den Worten des Bischofs nicht nur eine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, sondern auch eine Verpflichtung im Hier und Jetzt. „Es bedeutet, den Tod nicht hinzunehmen, wenn er Menschen mitten im Leben mit Hunger und Armut schlägt, mit Folter und fehlenden Zukunftsperspektiven.“ An die Auferstehung zu glauben heiße aber auch, nicht tatenlos zuzusehen, wenn Menschen den kostbaren Lebensraum „Erde“ eigenhändig ruinierten; wenn religiöser Fanatismus zu Krieg und Terror anstachele, statt dem Frieden und der Verständigung unter Menschen zu dienen und nicht tatenlos zuzusehen, wenn die Stärke des Rechts in der internationalen Politik sehenden Auges durch das Recht des Stärkeren abgelöst werde. „An die Auferstehung glauben bedeutet vor allem, uns dagegen zu verwehren, dass Gott mehr und mehr aus dem Alltag verdrängt wird“, so Bätzing.

Ostern weckt den Lebensgeist der Hoffnung

Der Bischof rief dazu auf, sich dem Glauben an die Auferstehung aktiv zu stellen und Verantwortung für eine gerechtere Welt zu übernehmen. „Der Sinn der jährlichen Osterfeier besteht für mich darin, unseren Halt suchenden Herzen und unserer wankenden Vernunft zu dieser Glaubensentscheidung aufzuhelfen.“ So werde der Lebensgeist der Hoffnung geweckt, auch dort, wo sich zuvor Ängstlichkeit und Trauer allzu breit machen wollten.

Zum Abschluss seiner Predigt verband der Bischof von Limburg die österliche Freude mit einer unerwarteten Anekdote: In diesem Jahr trägt die europäische „Eissorte des Jahres“ – passend zum Heiligen Jahr – den Namen „Halleluja“. Eine kreative Verbindung von Genuss und Osterfreude, die für Bätzing symbolisch für die lebendige Hoffnung des Osterfestes steht. „Was für eine schöne Idee: Ostern als Vorgeschmack. Der große Traum einer Zeitenwende erfüllt sich, weil Gott ihn mit uns träumt seit jener Nacht, da Jesus vom Tod erstanden ist.“ Der Bischof lud die Anwesenden abschließend ein, in den kommenden Tagen das Eis in der Limburger Eisdiele Venezia zu probieren.

Britta Fischer

Redakteurin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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