Limburg, 15.04.2025
Wie ein Familienfest
Zu den heiligen Ölen gehören das Krankenöl für die Krankensalbung, das Katechumenenöl zur Vorbereitung auf die Taufe und das Chrisamöl, das bei Taufen, Firmungen, Priesterweihen sowie bei der Weihe von Altären, Kirchen und Glocken benutzt wird. Zudem erneuerten die Priester und Diakone der Diözese ihre Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst.
Vielfalt und Einheit
In seiner Predigt verglich Bischof Bätzing die Chrisam-Messe mit einem großen Familientreffen. Er betonte die Vielfalt und Einheit der versammelten Gläubigen: „Bevor wir mit der großen Osterfeier beginnen, treffen wir uns hier im Dom wie im Elternhaus: bunt wie wir sind, Junge und Ältere, jede und jeder mit der eigenen Geschichte im Leben und Glauben; gleich in Würde und Zugehörigkeit; reich durch die Unterschiede, die uns ausmachen und dazu bringen, uns zu verständigen, um gemeinsam Zukunft im Bistum Limburg zu gestalten.“ Mit diesen Worten lud er die Anwesenden ein, sich bewusst zu machen, dass jede und jeder Einzelne einen wertvollen Platz in der kirchlichen Gemeinschaft einnimmt.
Der Bischof griff in seiner Predigt drei zentrale Fragen auf: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wozu sind wir da? Er erinnerte daran, dass Christinnen und Christen durch die Salbung des Heiligen Geistes zu königlichen, priesterlichen und prophetischen Menschen berufen seien. Trotz des Rückgangs kirchlicher Bindung in der Gesellschaft und in einer Zeit, in der sich viele übersehen, überhört oder unberücksichtigt fühlten, solle sich jede und jeder bewusst sein: „Sie sind ein Wunder, Du bist ein Wunder!“
Kirche braucht erkennbare Gestalt
Hinsichtlich der Frage nach der Herkunft verwies Bischof Bätzing auf die Menschwerdung Gottes. Die Kirche habe ihre Wurzeln in diesem göttlichen Einsatz für die Welt, der sich in der Geburt Jesu, aber auch in seinem Kreuzestod zeige. Die Kirche brauche eine erkennbare Gestalt, um sich in der Welt voll und ganz einzusetzen.
Zur Frage nach dem „Wozu sind wir da“ erinnerte der Bischof an die Berufung Jesu in der Synagoge von Nazareth, wo er seine Sendung mit den Worten des Propheten Jesaja beschrieb: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt…“ (Jes 61,1). Diese Sendung gelte auch heute für alle Gläubigen: Die Erlösung zu bezeugen, mutig und gelassen, im Bewusstsein, dass Gott bereits das Wesentliche getan habe.
Zum Abschluss seiner Predigt ergänzte Bischof Bätzing eine letzte Frage: Was dürfen wir hoffen? Seine Antwort war klar: „Auferstehung und Leben für uns und für alle.“