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Oberursel, 15.08.2025

„Es ist ein Experiment“

Das Projekt FREIRAUM in St. Sebastian zeigt neue Perspektiven für kirchliche Räume auf

Die einen sind begeistert, die anderen blicken skeptisch auf das Projekt FREIRAUM der Pfarrei St. Ursula Oberursel und Steinbach. Einig dürften sich aber alle darin sein, dass sich vieles in den letzten Jahren in Kirche und Gemeinde verändert hat, dass die Räume zu groß und die Gemeinschaften kleiner geworden sind. In St. Sebastian in Stierstadt sollen nun neue Perspektiven für einen solchen Raum aufgezeigt werden. Ein Drittel der Kirchenbänke wurde Mitte August zur Seite geräumt, um einen Freiraum zu schaffen und eine freie Blickachse zwischen Altar und altem Turm samt Innenhof herzustellen.

„Es ist ein Experiment“, wirbt Pfarrgemeinderatsmitglied Knut Schröter für das Projekt. Zwei Monate lang werden im FREIRAUM zahlreiche Veranstaltungen angeboten, die von Gesangs- und Musikveranstaltungen über einen Meditationstag, ein SpielRaum-Angebot, Yoga, Kino, einen Aktions-Tag für Familien bis hin zu einer Ausstellung zu Albert Schweitzer reichen. Es gehe darum, Ideen zu sammeln und Perspektiven zu gewinnen für einen Raum, der zurzeit nur an zwei Stunden in der Woche für den Gottesdienst genutzt werde, so Schröter.

Viele Leute sollen die Kirche erleben

„Wir freuen uns auf viele Menschen, die sich das hier anschauen“, sagt Pastoralreferentin Susanne Degen, Seelsorgerin vor Ort. Sie wünscht sich, dass viele, die vorher noch nie in St. Sebastian waren, den Raum kennenlernen und erfahren. Es gehe aber auch darum, die Menschen in der Pfarrei ins Nachdenken darüber zu bringen, was mit den großen Kirchen geschehen soll. Der Platz sei da, aber werde er auch genutzt? Für Degen, die die Lokale Kirchenentwicklung der Pfarrei begleitet, tun sich viele Möglichkeiten auf: für die Familien- und Jugendarbeit, für kulturelle Angebote, für fast alle Bereiche der Gemeindearbeit, aber auch für gemeindeübergreifende Projekte. Als Mitglied des Regionalsynodalrats hat Degen das Gremium der Katholischen Region Taunus nach Stierstadt eingeladen, um auch in dieser Runde über das Thema ins Gespräch zu kommen.

Trotz Hitze motiviert die Bänke weggeräumt

Innerhalb einer Stunde hatte eine Gruppe Gemeindemitglieder, die Bänke zur Seite geräumt. Schweißtreibend war die Arbeit vor allem wegen der großen Hitze an dem Augusttag. Dennoch gingen alle motiviert ans Werk. Neben Degen beteiligen sich auch die Helfer Markus Aporta und Ekkehard Scheutzow mit Angeboten am FREIRAUM-Projekt. Den Auftakt machte Aporta mit dem SpielRaum für Kinder im Alter von 4 bis 18 Monaten. Gleich nachdem die Bänke weg waren, legte er erste Matten in der Kirche aus und brachte die Spielmaterialien herein. Für die Familien sei das ein sehr schöner, offener Raum und das Angebot sei kostenlos, da der Raum nicht gemietet werden müsse, zählte Aporta die Vorteile auf.

Und wie geht es nach den zwei Monaten weiter? „Wir sind ergebnisoffen“, lacht Degen. Die Bänke werden Mitte Oktober zunächst einmal zurückgestellt, Anfang November findet dann eine Auswertungsveranstaltung statt. Das Projekt FREIRAUM ist Teil einer Suchbewegung nach Ideen und Antworten für die künftige Raumnutzung in der Pfarrei St. Ursula.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

PROGRAMM

Das aktuelle FREIRAUM-Programm findet man unter www.kath-oberursel.de/kirchen/st-sebastian/freiraum

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