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Filsen, 29.07.2025

Echte Chance für neues Leben

Die Pfarrei Heilige Elisabeth von Schönau hat ihr neues Gebäudekonzept vorgestellt. Dabei ging es auch um die Frage, wie kirchliches Leben unter veränderten Bedingungen gelingen kann.

Wie kann kirchliches Leben unter veränderten Bedingungen gelingen – und wie kann es sich in den vorhandenen Gebäuden entfalten? Mit diesen Fragen hat sich die Pfarrei Heilige Elisabeth von Schönau in den vergangenen zwei Jahren intensiv beschäftigt. Am Mittwochabend, 23. Juli 2025, wurde der Entwurf für ein zukunftsweisendes Gebäudekonzept vorgestellt.

In einem sorgfältigen, dialogischen Prozess wurden alle 36 kirchlichen Gebäude der Pfarrei begutachtet und genau in den Blick genommen. Die AG, die sich aus Mitgliedern der Gremien und des Pastoralteams zusammensetzte, führte Ortsbegehungen durch, tauschte sich mit den Ortsausschüssen aus und entwickelte dann eine Gebäudestrategie für die kommenden Jahre. „Die Rückmeldungen aus den Kirchorten waren für uns von großer Bedeutung“, betonte Pater Hugon Superson, der Pfarrer der Pfarrei. „Unser Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln, das pastoral verantwortbar, wirtschaftlich tragfähig und ökologisch sinnvoll ist.“

Mittelfristig sollen 13 Gebäude aufgegeben werden

Das nun vorgestellte Konzept sieht vor, dass mittelfristig 13 Gebäude aufgegeben werden. Für andere Immobilien zeichnet sich hingegen eine langfristige Perspektive ab – darunter Kirchen, Gemeindezentren und Begegnungsorte, die weiterhin eine wichtige Rolle im Leben der Pfarrei spielen. Der Vorschlag nimmt auch die besonderen Bedingungen der Region in den Blick: die touristisch geprägte Lage am Rhein sowie die Bedeutung der beiden Wallfahrtsorte Kamp-Bornhofen und Strüth.

„Es ist ein großer Schritt, der viel Verantwortung mit sich bringt – aber auch viel Potenzial freisetzen kann“, sagte Stephan Schnelle, Leiter der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Limburg, der die Veranstaltung moderierte. Die Pfarrei hat mit großer Ernsthaftigkeit und Augenmaß gearbeitet, ergänzten Verena Schäfer und Jonas Bechthold vom KIS-Team des Bistums.  

Erst wird diskutiert, dann wird beschlossen

In den kommenden Wochen wird der Entwurf in der Pfarrei breit diskutiert. Bis Ende des Jahres sollen Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat über das Konzept beschließen. Erst danach beginnt die konkrete Umsetzung.

Die Mitglieder der KIS-Arbeitsgruppe zeigten sich dankbar für das Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit. „Wir wissen, dass Veränderungen nicht immer leichtfallen“, so Verwaltungsleiterin Anke Schlepper, „aber wir glauben daran, dass in diesen Entscheidungen eine echte Chance für neues Leben steckt.“

Die Gebäudeklassifizierung im Überblick

Die Gebäude wurden anhand klar definierter Kriterien in fünf Kategorien eingeteilt: Gebäude mit langfristiger oder befristeter Perspektive (Kategorie A), mit bedingter Perspektive (Kategorie B), Gebäude, die mittelfristig oder zeitnah aufgegeben werden sollen (Kategorie C und D), sowie Gebäude mit Sonderstatus (Kategorie E). Zur Kategorie A gehören unter anderem die Pfarrkirche St. Nikolaus Kamp-Bornhofen, das Gemeindehaus und die Kita in Kamp-Bornhofen, die Kirche St. Jakobus der Ältere und das Gemeindehaus in Dahlheim, das Gemeindehaus in Filsen, die Kirche St. Nikolaus in Kaub, die Kirche St. Peter und Paul sowie das Gemeindehaus in Nastätten, die Kirche und das Gemeindehaus in Osterspai und die Klosterkirche Schönau Strüth. Diese Gebäude bleiben erhalten und werden weiterentwickelt.

Der Kategorie B wurden die Kirche St. Goar in Prath und die Kirche St. Johannes der Täufer in Lykershausen zugeordnet. Ihre weitere Nutzung hängt vom Engagement vor Ort und von Drittmitteln ab.

Andere Gebäude wie das Pfarrhaus in Kamp-Bornhofen, die Kirche St. Margaretha in Filsen, die Kapelle in Weisel, die Kirche und das Gemeindehaus in Kestert, das Pfarrhaus in Nastätten, die Kapelle in Holzhausen, die Kirche St. Johannes der Täufer und das Pfarrhaus in Goarshausen, die Gebäude in Wellmich, die Kapelle St. Sebastian im Ehrenthal sowie die Kirche St. Nikolaus in Espenschied wurden als mittelfristig oder zeitnah aufzugeben eingestuft (Kategorien C oder D).

In die Sonderkategorie E fallen der Jugendtreff in Osterspai und das Schwesternwohnhaus in Strüth (Ensemble) und die Kirche in Wellmich (lokal prägende Bedeutung).

Gebäude, die sich in der Verantwortung des Bistums oder im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz befinden – wie das Klostergebäude und die Pilgerhalle in Bornhofen sowie der Konventbau und das Pfarrhaus in Strüth – wurden nicht klassifiziert, ebenso wie die Kindertagesstätten.

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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