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Dillenburg

Ein Garten für alle

Lange ist es still gewesen auf dem Gelände der ehemaligen katholischen Kindertagesstätte (Kita) am Kirchberg 28 in Dillenburg. Das Außengelände lag brach. Durch viele helfende Hände wurde der Platz zu einem Spiel-, Mitmach- und Begegnungsgarten

Zweimal die Woche öffnet der Garten neben der Herz Jesu Kirche für Kinder und Erwachsene. Jeden Dienstag und Donnerstag kann hier von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr gespielt und getobt werden. „Die Kinder können mit Stecksteinen bauen oder mit der Aquaplay-Wasserbahn spielen. Es gibt einen Hügel mit Tunnel und einen großen Sandkasten mit einer Rutsche. Und wir liegen an einem Hang, da kann man über eine Treppe in den Abenteuergarten – das ist ein eingezäuntes Waldstück, wo sich die Kinder mit Naturmaterialien beschäftigen können“, erzählt Pastoralreferentin Bettina Tönnesen-Hoffmann. Bei dem Garten gehe es aber um noch viel mehr als ums Spielen: „Hier kommen Jung und Alt zusammen, Menschen mit ganz unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen. Und das Schöne ist: Alle bringen sich ein. So entsteht echtes Miteinander“, sagt die Pastoralreferentin.

Ein gemeinsamer Wunsch

Die Fläche oberhalb der katholischen Kirche Dillenburg war lange ungenutzt. Bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit hatte Tönnesen-Hoffmann die Idee, das Gelände wieder mit Leben zu füllen – doch es fehlten zunächst Mitstreitende und ein konkretes Konzept. „Erst durch Gespräche im Rahmen anderer Projekte zeigte sich: Viele Menschen in Dillenburg sehnten sich nach innerstädtischem Spielraum, nach einer sinnvollen Aufgabe, nach Begegnung“, erzählt Tönnesen-Hoffmann. Verschiedene Engagierte, darunter Lehrkräfte, Geflüchtete, Ehrenamtliche aus der Pfarrei und Menschen mit Migrationsgeschichte, fanden zusammen – mit dem gemeinsamen Wunsch, einen offenen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen mit ihren Fähigkeiten einbringen können.

Großes Engagement beim Umgestalten

Der Garten ist das Ergebnis vieler Hände: Schon bei der ersten Aufräumaktion kamen etwa 20 Personen. Während der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Frühjahr 2024 wurde kräftig weitergearbeitet: Jugendliche der Pfarrei, Schulklassen und geflüchtete Menschen bewegten gemeinsam 20 Tonnen Sand, bauten Klettersteine ein und gestalteten die Sandspielflächen neu. Unterstützt wird das Projekt vom Bonifatiuswerk, denn der Garten soll auch ein „Raum des Glaubens“ sein. Mobile Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und Hochbeete wurden angeschafft. Ein barrierefreier Zugang ist derzeit in Planung, um künftig erweiterte Öffnungszeiten anbieten zu können.

Inzwischen nutzen auch drei schulische Gruppen regelmäßig das Gelände. Darüber hinaus wird der Garten kreativ weitergedacht: Eine Teilnehmerin bietet das gemeinsame Singen von „Healing Songs“ an, ein Workshop zum „Philosophieren im Garten“ ist in Planung.

Caroline Beese

Social Media-, Radio-, Online-Redakteurin der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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