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Idstein

„Da wächst schon Einiges“

Große Lebendigkeit zeichnet den Regionentag mit Bischof Dr. Georg Bätzing in Idstein aus

Viel Dynamik war beim Regionentag der Katholischen Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus mit Bischof Dr. Georg Bätzing zu spüren. Unter dem Leitsatz „Hoffnung schöpfen – Hoffnung teilen“ hatten die Regionalleitung, Christina Kunkel und Jürgen Otto, sowie der Regionalsynodalrat (RSR) am Samstag nach Idstein eingeladen und schnell zeigte sich, das Interesse, dem Bischof zu begegnen und mehr über die vor gut einem Jahr gegründete Region zu erfahren, war groß. „Das war ein ermutigender Tag mit einer guten Mischung aus Gesprächen, Austausch und lebendigem Gottesdienst“, blickte Jürgen Otto begeistert auf das ereignisreiche Event in Idstein zurück.

Tatkräftig in den Tag gestartet war die Region mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Rudolph-Ehlers-Hauses im Kalmenhof: als Zeichen der Hoffnung wurde dort ein Pflaumenbaum gepflanzt. Nachdem Bereichsleiter Lukas Kern die Gäste aus der Region und dem Bistum begrüßt und Outdoorseelsorgerin Anke Jarzina und Katharina Berger von der Jugendkirche KANA einen Impuls zum Thema Hoffnung gesetzt hatten, segnete der Limburger Bischof das Bäumchen, das er im Anschluss mit den Bewohnern und den Regionalsynodalräten einpflanzte.

Im Gespräch mit dem Bischof

Weiter ging es zum Regionenstand auf dem Markt am Löherplatz, wo Pfarrer Kirsten Brast von der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land und die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dr. Alexia Schadow sowie zahlreiche Idsteiner Bürgerinnen und Bürger und Interessierte die Gelegenheit nutzten, mit dem Bischof aber auch der Bischöflichen Bevollmächtigten, Prof. Dr. Hildegard Wustmanns, ins Gespräch zu kommen. Kärtchen auf den Stehtischen regten zum Nachdenken an: „Woraus schöpfst du Hoffnung?“, „Wie kannst du Hoffnung teilen?“ und „Welche Hoffnung verbindest du mit der neuen Katholischen Region?“ Viele Besucherinnen und Besucher schrieben ihre Antworten auf und hängten sie an eine Leine – ein sichtbares Zeichen des Austauschs und der Verbundenheit.

Nach einem Imbiss ging es dann zur nächsten Station: Im Hof des Gemeindezentrums St. Martin stand KARL, das Kaffeemobil der Pfarrei St. Birgid Wiesbaden, bereit. Das Team um Pfarrer Frank Schindling schenkte warme Getränke aus. Nach und nach füllte sich der Platz, so dass auch beim anschließenden Diskussionsforum im Gemeindezentrum noch weitere Stühle aufgestellt werden mussten. Zu Beginn der Gesprächsrunde gab es eine Online-Umfrage, die alle Anwesenden einbezog: „Was verbinden Sie mit der Region?“ Drei Begriffe kristallisierten sich heraus: „Heimat“, „Netzwerken“ und „Aufbruch“.

Das Denken ändern

„Netzwerk ist die Idee der Zukunft. Das ist die Idee der Region“, griff Bätzing in seinem Eröffnungsimpuls einen der Begriffe auf. Kirche befinde sich in einem Spannungsbogen zwischen „nicht mehr und noch nicht“. Die Vergangenheit komme nicht mehr wieder, gewohnte Weisen änderten sich. Der Bischof ermutigte zu einem Ändern des Denkens: „Wohin leitet uns der Glaube? Mit wem sind wir unterwegs?“ Es gehe darum, sich künftig mit denen zu vernetzen, mit denen man die Werte teile.

Auch im anschließenden Podiumsgespräch im Fishbowl-Format ging es um Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Region und deren Mehrwert. Neben dem Bischof bildeten Dr. Astrid Scheit vom RSR-Vorstand, Landrat Sandro Zehner (Rheingau-Taunus-Kreis) und Christina Kunkel von der Regionalleitung das Podium. Moderatorin Christiane Krüger-Blum führte kurzweilig und pointiert durch die Themenblöcke „Zukunft & Gesellschaft“, „Schöpfung & Nachhaltigkeit“ und „Glaube & Spiritualität“. Diskutiert wurden unter anderem, wie Politik und Kirche gemeinsam die Demokratie stärken können oder wie im Bistum und Kreis Klimaneutralität erreicht werden könne; es ging aber auch um die Bedeutung des Ehrenamtes sowie der Schulen und Kitas.

Mehrwert für Pfarreien und Einrichtungen

„Wir nehmen die Impulse auf“, versprach Kunkel. Und der Bischof fügte hinzu: „Die Region soll Relevanz entwickeln!“ Sie könne sich zum Mehrwert für Pfarreien und Einrichtungen entwickeln. Das sei nicht leicht, doch er sehe „starke Potentiale“.

Mit der Feier eines sehr lebendigen Gottesdienstes in der vollbesetzten Kirche St. Martin schloss der Regionentag. Zum Gelingen der Feier trug eine große Schar an Messdienerinnen und Messdiener aus der ganzen Region sowie die Beteiligung vieler Ehrenamtlicher aus der Pfarrei St. Martin und dem RSR bei. Die Jugendband BON der Pfarrei St. Birgid spielte mitreißende neue geistliche Lieder. Danach ging es noch einmal kurz zum Rathaus, wo der Bischof vor dem Martinsumzug das Segenszelt der Jugendkirche KANA und der Katholischen Familienbildung Wiesbaden-Rheingau-Taunus sowie den Stand der DPSG besuchte. Vor dem Martinsspiel begrüßte er die Kinder und ihre Familien, die den Platz mit bunten Laternen bevölkerten.

Regionalleiterin Christina Kunkel freute sich über die zahlreichen Messdienerinnen und Messdiener im Gottesdienst, die vielen Menschen, die am Regionentag teilgenommen haben, und die positive Diskussion am Nachmittag. „Es ist deutlich geworden, dass da schon Einiges wächst“, stellte sie fest. Und auch der Rückhalt vom Bischof habe die Region bestärkt, freute sie sich.

Anne Goerlich-Baumann

Redakteurin | Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Hintergrund

Die Katholische Region Wiesbaden | Rheingau | Taunus besteht aus den Pfarreien St. Bonifatius Wiesbaden, St. Birgid Wiesbaden, St. Peter und Paul Wiesbaden, St. Peter und Paul Rheingau, Heilig Kreuz Rheingau, St. Martin Idsteiner Land und Heilige Familie Untertaunus sowie den Muttersprachlichen Gemeinden. Der Region zugeordnet sind die Jugendkirche KANA und die Katholische Familienbildung Wiesbaden | Rheingau | Untertaunus. Geleitet wird die Region von Christina Kunkel und Jürgen Otto, die gemeinsam vom Regionalsynodalrat gewählt und vom Limburger Bischof beauftragt wurden.

Die Region Taunus ist Teil einer neuen Struktur im Bistum Limburg, die mehr Beteiligung ermöglicht und Kirche als vernetzten Akteur in der Gesellschaft stärken will.

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