Limburg, 11.12.2025
Kurs halten im Wandel
Auf der Agenda standen diesmal strategische Entscheidungen, der Blick auf finanzielle Herausforderungen sowie die wichtigen Themen Prävention, Gleichstellung und Klimaschutz.
Klare Regeln und strategischer Kurs
Der Bischof zog in seinem Bericht eine umfassende Bilanz des vergangenen Jahres. Zahlreiche rechtliche Ordnungen wurden überarbeitet oder neu gefasst. Eine neue Ordnung für das Normsetzungsverfahren soll künftig regeln, wie rechtliche Vorgaben entstehen, beraten und in Kraft treten. Ziel ist es, Entscheidungen nachvollziehbar und verlässlich zu gestalten.
Parallel läuft die Umsetzung des Strategieprozesses. Leitbild und strategische Ziele sind beschlossen. Schwerpunkte liegen auf der Förderung von Engagement, der Stärkung von Kinderrechten und der Weiterentwicklung kirchlicher Praxis im Anschluss an den MHG-Folgeprozess.
Haushalt unter Druck: Steuerung schafft Sicherheit
Ein Schwerpunkt der Sitzung war die Beratung zur finanziellen Situation des Bistums. Zwar wurde erneut ein genehmigungsfähiger Haushalt vorgelegt, doch Prognosen zeigen die angespannte Situation. Sinkende Kirchensteuereinnahmen, steigende Personal- und Sachkosten sowie demografische Entwicklungen erhöhen den Druck. Das Haushaltssicherungskonzept (HSK) wird das Bistum in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. Erste Bewertungen von Resonanz- und Fachgruppen liegen vor. Ziel bleibt, Maßnahmen fachlich und finanziell solide weiterzuentwickeln, ohne das Ambitionsniveau zu senken. Entscheidungen über Einschnitte und Prioritäten sollen ausschließlich in den synodalen Gremien fallen. Der vorgelegte Haushaltsentwurf für 2026 wurde vom Diözesansynodalrat bestätigt und dem Diözesankirchensteuerrat zum Beschluss empfohlen.
Klimaschutz als eigenständige Aufgabe
Nach intensiver Beratung stimmte der Diözesansynodalrat dem Klimaschutzkonzept zu. Rund zwei Drittel der CO₂-Emissionen entstehen im Gebäudebestand – hier liegt der größte Hebel. Gleichzeitig wurde deutlich: Klimaneutralität lässt sich nicht nebenbei finanzieren. Ein ergänzender Beschluss stellte klar, dass Klimaschutz ein eigener finanzieller Aufgabenbereich ist, der unabhängig vom Haushaltssicherungskonzept geplant und umgesetzt werden muss. Die Balance zwischen ökologischer Verantwortung und sozialer Tragfähigkeit bleibt eine zentrale Herausforderung.
Innovation jenseits reiner Sparlogik
Auch Innovation stand auf der Agenda. Das bisherige Modell dynamischer Stellen läuft aus und wird durch ein neues Innovationsmanagement ersetzt. Künftig sollen Projekte gefördert werden, die zum Leitbild des Bistums passen. Multiprofessionelle Teams, klare Kriterien und Wirkungsorientierung stehen im Mittelpunkt. Ein geplanter Innovationsfonds soll ab 2026 befristete Projekte ermöglichen, ohne neue Dauerstellen zu schaffen. Voraussetzung ist ein Konzept, das zeigt, wie erfolgreiche Ansätze langfristig in den Regelbetrieb übergehen können.
Gleichstellung und Prävention: Fortschritte und offene Fragen
Berichte zur Gleichstellungsarbeit und zur Fachstelle gegen Gewalt zeigten Fortschritte, aber auch bestehende Herausforderungen. Die Gleichstellungsanalyse offenbarte einen hohen Altersdurchschnitt, viele Teilzeitbeschäftigte und eine Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Ziel bleibt die Parität in Leitungsfunktionen. Eine neue Handreichung zur geschlechtersensiblen Sprache soll Orientierung bieten und lädt zu einem bewussten Sprachgebrauch ein.
Die Fachstelle gegen Gewalt berichtete über ihre Präventions- und Schulungsarbeit, die Zusammenarbeit mit der Betroffenenvertretung und Fortschritte bei Schutzkonzepten. Die Überarbeitung der Interventionsordnung läuft. Zudem informierte die Fachstelle über regionale Gewaltkontexte, steigende Anforderungen in der Intervention und den hohen Aufwand bei Entschädigungs- und Anerkennungsverfahren.
Synodalität als Leitmotiv
Die anstehenden Normsetzungsverfahren zu Präventions- und Interventionsordnung gelten als Testfall für die neue synodale Arbeitsweise. Entscheidungen sollen transparent vorbereitet, breit beraten und klar verantwortet werden.