Limburg/ Paderborn, 02.12.2025
Von der Autobahn bis zum Mitmachgarten
Bundesweit entstehen in diesem Jahr 64 „Orte guter Taten“, an denen sich engagierte Menschen für zentrale christliche Werte wie Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft einsetzen. Im Bistum Limburg werden mit Unterstützung des Bonifatiuswerkes zwei lokale Nikolaus-Initiativen umgesetzt.
Der Nikolaus an der Autobahnraststätte
An der A45 bekommen Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer am Sonntag, 7. Dezember 2025, Besuch vom heiligen Nikolaus. Start ist um 12 Uhr an der katholischen Kirche in Dillenburg. Zwei Teams fahren auf die Autobahn A45 und werden dann zwischen den Auffahrten 24 „Haiger/Burbach“ und 28 „Ehringhausen“ unterwegs sein. Auf den Park- und Rastplätzen entlang der Autobahn in Mittelhessen verteilen die Ehren- und Hauptamtlichen der Pfarrei Zum Guten Hirten aus Dillenburg in Kooperation mit der evangelischen Gemeinde Nikolaustüten. Darin enthalten sind Nüsse, Mandarinen, eine Dosensuppe, Duschgel und natürlich ein Schokoladennikolaus. Die Verantwortlichen möchten damit ein Zeichen für eine Berufsgruppe setzen, die gesellschaftlich kaum Anerkennung erfährt.
„Die Fahrerinnen und Fahrer stammen überwiegend aus osteuropäischen Ländern und arbeiten häufig unter prekären Bedingungen. Umso größer ist die Freude über die unerwartete Geste: Handys werden gezückt, Fotos gemacht, und nicht selten steigen die Fahrer aus, um dem Nikolaus persönlich die Hand zu schütteln“, sagt die Pastoralreferentin Bettina Tönnesen-Hoffmann.
Doch nicht nur an der Autobahn wird der Nikolaus aktiv: Die Aktionsfläche des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. wächst und bietet zahlreiche neue Möglichkeiten für Groß und Klein. Neu dabei sind der Mitmachgarten der katholischen Kirche, die Räume der ehemaligen katholischen Kita, das Kinderkulturzentrum KiKuZ e.V., das Atelier Farbenquelle sowie der Bibliotheksraum des Religionspädagogischen Amtes.
Unterstützung für die Caritas-Lernhilfe
An einem liebevoll gestalteten weihnachtlichen Stand können Besucherinnen und Besucher am Samstag, 6. Dezember, von 13 bis 17 Uhr heiße Getränke, Waffeln, Crêpes und Popcorn gegen eine Spende genießen. Die Einnahmen kommen – wie in den vergangenen Jahren – der Lernhilfe des Caritasverbandes zugute, die auf Spenden angewiesen ist. Die Kinder der Lernhilfe helfen aktiv bei der Organisation der Stände und erleben dabei Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung und natürlich jede Menge Spaß.
Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, das für die ganze Familie etwas bereithält. In den Kreativräumen können Kinder und Erwachsene ihrer Fantasie freien Lauf lassen: Beim Malen und Basteln entstehen individuelle Kunstwerke, Kerzen werden liebevoll gestaltet, und die Nikolausgeschichte wird mit Hilfe eines Kamishibai-Erzähltheaters lebendig vermittelt. Wer lieber draußen aktiv ist, findet im Mitmachgarten Gelegenheit zum Spielen und kann am Lagerfeuer Stockbrot rösten oder einfach die gemütliche Atmosphäre der Außenanlage genießen. Zusätzlich gibt es einen Geschenkestand, an dem gespendete und gut erhaltene Weihnachtsdekoration sowie Spiele an die Besucherinnen und Besucher weitergegeben werden. Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine Rolle: Ein Aktionsstand der örtlichen Foodsharing-Initiative informiert über Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Für strahlende Kinderaugen sorgt schließlich der Besuch des heiligen Nikolaus, der kleine, nachhaltig befüllte Geschenktüten und echte Schokonikoläuse vom Bonifatiuswerk verteilt.
„Wer glaubt, Heldentaten seien nur etwas für Legenden, irrt. Unsere ‚Tat.Ort.Nikolaus-Aktion‘ zeigt: Jeder kann ein Actionheld sein und mit guten Taten echte Veränderungen bewirken. Wir erleben gerade große gesellschaftliche Veränderungen, die viele Menschen verunsichern. In solchen Situationen braucht es Zeichen des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung. Wer sich – wie der heilige Nikolaus in lebendiger christlicher Tradition – für andere einsetzt, bringt Nächstenliebe und Hoffnung in eine Zeit, die beides dringend braucht“, sagt Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen.
Für jeden „Tat.Ort“ stellte das Hilfswerk Schokonikoläuse für Projekte mit karitativer oder diakonischer Ausrichtung zur Verfügung; zusätzlich konnte ein Sachkostenzuschuss beantragt werden. Bereits zum sechsten Mal führt das Bonifatiuswerk diese Aktion durch. In den vergangenen fünf Jahren entstanden so fast 400 Orte guter Taten.
Hintergrund
Die Aktion „Tat.Ort.Nikolaus“ ist Teil der bundesweit bekannten Initiative „Weihnachtsmannfreie Zone“, die das Bonifatiuswerk bereits vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen hat. Ihr Ziel ist es, den heiligen Nikolaus mit seinen christlichen Werten wieder stärker in den gesellschaftlichen Blick zu rücken. Prominente Unterstützung erhält die Nikolausaktion neben Udo Lindenberg, der eigens für diese Aktion einen Nikolaus gemalt hat, auch von Maite Kelly. Als langjährige Botschafterin der Aktion setzt sich die Künstlerin immer wieder für Werte wie Menschlichkeit und Nächstenliebe ein. In diesem Zusammenhang betont sie: „Die Legenden besagen, dass der heilige Nikolaus ein echt guter Mensch war. Echtheit, Gütigkeit und die Bedeutsamkeit, menschlich zu sein, sind aktueller denn je. Ohne eine Kette aneinanderhaltender guter, echter Menschen droht diese Welt zu verdunkeln. Wir brauchen einander – in echter Menschlichkeit, in echter Heiligkeit.“