Wie Entscheidungen Wege formen

Wie fühlt es sich an, den eigenen Lebensweg Schritt für Schritt zu gestalten – und dabei zu erleben, wie jede Entscheidung neue Türen öffnet oder verschließt? Diese Erfahrung machten am Montag, 1. Dezember 2025, 11 Schülerinnen und Schüler in der Ausbildung zur Sozialassistentin bzw. zum Sozialassistenten der Beruflichen Marienschule Limburg sowie 17 Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse der Theodor-Heuss-Schule Limburg. Sie besuchten die Adventsaktion „Life is a game! Entscheide, wer Du sein willst“, die vom 27. November bis 5. Dezember in der Kirche St. Hildegard stattfindet und von der Jugendkirche CROSSOVER und der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Limburg durchgeführt wird.

Insgesamt sind für den Aktionszeitraum knapp 600 Jugendliche angemeldet – darunter mehr als 560 Schülerinnen und Schüler sowie Firmbewerberinnen und Firmbewerber der Pfarreien Limburg und Hadamar.

Während ihres Besuchs tauchten die Jugendlichen in ein groß angelegtes Planspiel ein: In Kleingruppen entwickelten sie zunächst einen fiktiven Charakter, dessen Lebensweg sie im Anschluss aktiv gestalteten. Auf einer Charakterkarte hielten sie Eigenschaften und Startbedingungen fest, bevor sie gemeinsam acht Lebenszonen durchliefen – vom Grundschulalter über Jugend- und Ausbildungszeit bis hin zum Berufseinstieg.

In jeder Zone trafen die Gruppen Entscheidungen, die sich unmittelbar auf den weiteren Weg ihres Charakters auswirkten: Sie sammelten Glückspunkte, gewannen neue Eigenschaften oder verloren Fleißpunkte. Gleichzeitig wurde deutlich, dass nicht alle Entscheidungen frei getroffen werden können – äußere Faktoren wie finanzielle Voraussetzungen, familiäre Hintergründe oder zufällige Ereignisse spielten ebenfalls eine Rolle.

In mehreren Stationen lernten die Jugendlichen zudem Entscheidungsmethoden kennen, die sie direkt anwendeten. So erhielten sie einen praxisnahen Werkzeugkasten für zukünftige Entscheidungssituationen.

Die Jugendlichen zeigten sich von der Aktion beeindruckt. Die siebzehnjährige Anne-Marie berichtete etwa, wie spannend es gewesen sei zu erleben, wie schnell sich der Lebensweg ihres Charakters verändern konnte und wie neu und anders man bestimmte Dinge dadurch sehe. Das Planspiel habe sich „ein bisschen so angefühlt wie ein Videospiel, nur eben im echten Leben“.

Auch Luna (17) betonte, dass viele Entscheidungen gar nicht so leicht gefallen seien. Häufig habe sich die Gruppe zunächst austauschen müssen, bevor eine gemeinsame Wahl getroffen wurde. Gleichzeitig habe sie mitgenommen, wie wichtig Entscheidungen für den eigenen Lebensweg sind und welche Bedeutung sie im Alltag haben.

Anne-Marie reflektierte zudem, wie deutlich im Planspiel sichtbar wurde, dass jede Entscheidung Konsequenzen nach sich zieht. „Wenn man sich zum Beispiel fürs Feiern entscheidet, merkt man hier sofort, wie sich das auf andere Dinge wie Lernen oder Schulabschluss auswirkt.“ Im realen Leben nehme man solche Zusammenhänge oft nicht so unmittelbar wahr, ergänzte sie.

Noelle (17) hob besonders hervor, dass die Spiele geholfen hätten, sich als Gruppe besser kennenzulernen. Überraschend sei zudem gewesen, wie häufig die Gruppe bei wichtigen Entscheidungen am Ende einer Meinung gewesen sei.

Die Adventsaktion bietet jungen Menschen Raum, ihre Zukunftsperspektiven zu reflektieren und eigene Entscheidungswege zu erkunden. Die Adventszeit schafft dabei einen Rahmen, der zu Orientierung, Achtsamkeit und bewusstem Nachdenken einlädt.