Suchwort eingeben

Marienstatt

Wie ein Abt ins Amt kommt

Das Zisterzienserkloster in Marienstatt erhält einen neuen Abt. Pater Ignatius Fritsch wird am Sonntag, 26. Oktober 2025, in einem feierlichen Gottesdienst eingeführt. Wie läuft die Einführung, die auch Benediktion genannt wird, ab?

Der Begriff leitet sich vom lateinischen „benedicere“, was „segnen“ bedeutet, ab. Bei der Benediktion handelt es sich um die feierliche Segnung eines Abtes oder einer Äbtissin. Diese Zeremonie stellt zugleich die Einführung in das entsprechende Amt dar. Auch wenn die Benediktion häufig als Weihe bezeichnet wird, handelt es sich genau genommen um kein Weihe-Sakrament, wie beispielsweise eine Priesterweihe, sondern um ein liturgisches Segensritual mit hoher geistlicher und symbolischer Bedeutung. Die Benediktion verleiht dem Abt offiziell die geistliche Vollmacht zur Leitung seiner Klostergemeinschaft. Die Wurzeln des Rituals reichen bis in die Zeit der frühen Kirche zurück.

Der Ablauf einer Benediktion

Die Benediktion findet im Rahmen einer festlichen Eucharistiefeier statt. Bei der Beneditkion in Marienstatt werden auch der Limburger Bischof Georg Bätzing und der Abtpräses der Mehrerauer Kongregation, Vinzenz Wohlwend OCist, anwesend sein.

In dieser Zeremonie verspricht der neue Abt vor Gott und der versammelten Gemeinschaft sein Amt in Treue, Demut und gemäß den religiösen Regeln auszuüben. Bischof Bätzing wird Pater Ignatius daraufhin unter Handauflegung segnen und dem Schutz Gottes anvertrauen. Anschließend werden ihm sein Abtsstab und der entsprechende Siegelring übergeben. Diese Insignien stellen sowohl ein Zeichen seiner geistlichen Autorität als auch seiner Verantwortung dar.

Ein Neubeginn für Marienstatt

Mit dieser Zeremonie beginnt für die Abtei ein neues Kapitel des klösterlichen Zusammenlebens. Abt Ignatius folgt, nach dreijähriger Vakanz der Position, dem 2022 zurückgetretenen Abt Andreas Range OCist nach. In diesen drei Jahren wurde das Kloster stellvertretend durch einen Administrator verwaltet. Dieser war jedoch im Vergleich zu einem Abt in seinen Befugnissen eingeschränkt. Dementsprechend ist die Wiederbesetzung der Position als Abt sowohl von geistlicher als auch repräsentativer Bedeutung.

Die Wurzeln der Abtei gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bis heute prägt der Zisterzienser-Orden das geistlich-kulturelle und soziale Leben in der Region.

Alexander Thiele

Volontär in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Zum Anfang der Seite springen