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Limburg, 12.09.2025

Bunte Hoffnung im Marmeladenglas

Beim Kita-Tag des Bistums Limburg begegnen rund 300 Kinder Bischof Georg, machen sich auf eine spannende Expedition durch den Dom, basteln Hoffnungslichter und bringen nebenbei noch ein bisschen Licht in die Welt.

Konzentriert schaut Noah (5) auf das runde Foto. Zu sehen ist ein Kreuz, das vor einem Gitter steht. Wo im Dom ist es zu finden? „Ganz schön schwierig“, findet der Fünfjährige. Er lässt den Blick durch den weiten, hohen Kirchraum schweifen und macht sich auf die Suche. Ein paar Minuten dauert es, dann ist das erlösende „Gefunden!“ zu hören. Noah markiert das Bild mit einem Kreuzchen auf seinem Plan. Die gleichaltrige Janine ist schon ein bisschen weiter, sie hat bereits sechs Kreuze gefunden und mit rosa Stift eingekringelt auf ihrem Plan.

16 Kreuze sollen Noah, Janine und die anderen Kinder aus den Kita-Gruppen bei der „Domexpedition“ im Dom aufspüren. Und zwar, indem sie durch speziell dafür gebastelte Guckrohre blicken, um sich auf Details in der Kirche zu konzentrieren. Rund sind die Fotos auf dem Plan deshalb, damit sie ausschauen wie das, was die Kinder durchs Guckrohr sehen können. „Wir haben die Stellen, die gefunden werden, extra ein bisschen anspruchsvoller gewählt“, sagt Domschwester Sr. Waltraud, die das Spiel gemeinsam mit ihrer Mitschwester Sr. Ellen vorbereitet hat. „Es soll den Kindern ja Spaß machen und deshalb nicht zu leicht sein.“ Schon im vergangenen Jahr kam es bei den Kita-Kindern und ihren Erzieher:innen super an, deshalb machen sich die Kleinen auch in diesem Jahr auf die Suche, kreuz und quer den Dom mit ihren Guckrohren zu erkunden.

Ein Haus für uns alle

Die „Domexpedition“ ist eine von drei Stationen beim Kita-Tag, zu dem im Rahmen des Kreuzfestes am Freitag rund 300 Kinder und 80 begleitende Fachkräfte aus dem ganzen Bistum nach Limburg gekommen sind. Im Dom machen sie sich auf die Suche nach den Kreuzen und begegnen Bischof Georg, im Kolpinghaus basteln sie Hoffnungslichter – und im Bischofsgarten gibt es ein Picknick und Zeit zum Toben.

Immer mal wieder schaut der Bischof an den einzelnen Stationen vorbei und schafft es mit seiner zugänglichen Art, Klein und Groß willkommen zu heißen und zu begeistern. „Wem gehört dieses Haus“, fragt er die Kinder im Dom. Die haben gleich eine ganze Menge Ideen: „Jesus? Gott? Maria?“ „Stimmt alles“, lobt Bischof Georg. „Und es gehört auch Euch. Uns. Das Haus ist gebaut für ganz viele Menschen, damit sie kommen und bei Gott sein können.“ Ein besonderer Höhepunkt für Kinder und Erzieherinnen ist, die Kreuzreliquie aus der Nähe zu sehen – und das goldene Behältnis, in dem ein Stück vom echten Kreuz Jesu aufbewahrt wird, sogar berühren zu dürfen. Fürs Bistum Limburg ist die Kreuzreliquie der größte Schatz. „Das hat sich schön angefühlt, irgendwie warm an der Hand“, berichtet der sechsjährige Florian, nachdem er die Reliquie anfassen durfte.

Ein paar mehr Gläser

Für viele der Kinder ist der Kita-Tag ein besonderes Erlebnis, für das sie zum Teil lange Anfahrtswege mit Bus und Bahn auf sich genommen haben. Entsprechend begeistert machen sie bei den Programmpunkten mit. „Thema ist in diesem Jahr: ,Was gibt mir Hoffnung?‘“, erklärt Sabine Müller-Wendt, Stellvertretende Leitung Fachteam Personal im Fachzentrum Kindertageseinrichtungen, die den Tag mit vielen weiteren Mitarbeitenden organisiert hat. Entsprechend verwandeln die Kinder im Kolpinghaus Marmeladengläser in bunte Kerzenhalter, indem sie das Glas von außen mit Kleister einpinseln und mit transparenten Papierschnipseln in rot, gelb, grün und blau bekleben. Dazu hören die Kinder die Geschichte der Arche Noah. Jedes Kind darf eins der selbstgemachten Hoffnungsgläser mit nach Hause nehmen, außerdem basteln sie noch ein paar mehr, um sie unterwegs Passantinnen und Passanten zu schenken. „So tragen wir Licht in die Welt“, sagt Sabine Müller-Wendt. Und das wird ganz bestimmt gebraucht.

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