Limburg, 14.09.2025
Mutig inspiriert
Wie kann ich so mit Gott leben, dass andere davon inspiriert werden? Und wie gelingt es mir, Gott im Rauschen des Lebens zu hören? Darum geht es beim Musical „Miriam“ von Klaus Wallrath und Florian Simon, das die Limburger Mädchenkantorei und Band am Kreuzfestsonntag gleich zweimal in der Stadtkirche aufgeführt haben. Die jungen Sängerinnen überzeugten dabei durch schauspielerische Leistung, aber vor allem durch ihre wunderschönen Stimmen das Publikum. Zum Dank gab es in der vollbesetzten Stadtkirche langanhaltende Standing Ovations.
Das gut 45-minütige Stück erzählt durch Rückblicke die Lebensgeschichte von Miriam, Schwester von Moses und Aaron, im Alten Testament. Sie tritt selbstbewusst und emanzipiert auf – und stellt Dinge, die ihr nicht schlüssig erscheinen, mutig laut in Frage. Zum Beispiel: „Spricht Gott nur durch Moses zu uns? Oder auch durch dich und mich?“ Das bringt ihr schnell den Ruf als unbequeme Frau ein. Doch sie wird durch ihre klare Sicht auf die Dinge auch zum Vorbild für ihr Volk. So dass schließlich, als Miriam stirbt, das ganze Volk Israel sich einig ist: „Miriam war ganz anders als die Anderen – und das hat sie besonders gemacht. Ich will auch so sein wie Miriam!“
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Besonders fiel auf, dass die Aufführungen des A-Chors der Mädchenkantorei nahezu perfekt über die Bühne gingen. Das lag sicher auch daran, dass die Sängerinnen bereits einige Wochen vor den Sommerferien mit den Proben begonnen hatten – und ihre Lieder und Texte bestens beherrschten. Neben der sehr schönen Musik waren auch die Kostüme und die Kulisse liebevoll gestaltet. Die Mädchen trugen Kaftane in warmen Erdtönen und weiße Tücher auf dem Kopf, in den Händen hielten sie Gebotstafeln, die aussehen wie aus Stein. Der Fluss Nil wurde durch ein breites blaues Tuch dargestellt. Und statt nach Miriams Tod traurig zu sein, sang das Volk ein fröhliches Lied der Dankbarkeit und schwenkte bunte Tücher dazu.
Ute Schäfer, Geschäftsführerin der Limburger Dommusik, freute sich besonders, dass schon die elf-Uhr-Vorstellung so gut besucht war. Da das Musical keinen Eintritt kostete, nutzte sie die Gelegenheit, auf eine andere Möglichkeit aufmerksam zu machen, die Limburger Dommusik zu unterstützen (siehe Info-Box rechts).