Limburg, 13.09.2025
Spes non confundit - Lieder, die Hoffnung machen
Chorkonzert und weltkirchliche Impulse im Bischofsgarten
Ein spätsommerlicher Abend, warme Lichter im Limburger Bischofsgarten, Stimmen voller Energie und eine Botschaft, die weit über die Mauern der Stadt hinausreicht: „Spes non confundit – Lieder, die Hoffnung machen“. Unter diesem Titel luden das Bistum Limburg und missio Aachen am Freitag, 12. September 2025, zu einem besonderen Konzertabend im Rahmen des diesjährigen Kreuzfestes „Pilger der Hoffnung“ ein. Musik, Begegnung und Impulse zum weltkirchlichen Engagement verbanden sich zu einem inspirierendem Gesamterlebnis, das gleichermaßen berührte, informierte und verband.
Impressionen
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Hoffnung, die trägt – Partnerschaft, die verbindet
Zu Beginn begrüßten Bischof Dr. Georg Bätzing und missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener die Gäste. Beide blickten auf die lange gemeinsame Geschichte von Bistum Limburg und missio Aachen zurück – eine fast fünfzigjährige Partnerschaft, die in Kamerun ihren Anfang nahm.
Bischof Bätzing erinnerte an die Pallottiner, die von Limburg aus nach Kamerun gingen und dort bis heute Spuren des Glaubens hinterlassen haben. Pfarrer Bingener ergänzte: „Das Bistum Limburg ist schlau – es fördert Projekte über missio, sodass jeder Euro mehr als einfach nur wirkt. Er vervielfältigt sich in seiner Wirkung, weil er nachhaltig in Strukturen investiert.“ Ein Beispiel: ein von Jesuiten geleitetes Projekt in Kamerun, das erstmals Räume öffnet, um über Missbrauch zu sprechen und Prävention zu stärken – ein Tabu, das nun durchbrochen wird.
„Weltkirchliches Engagement ist wichtiger denn je“, betonte Bischof Bätzing. „In einer Welt, die auseinanderzudriften scheint, sind kirchliche Partnerschaften Brücken, die uns zusammenführen.“
Musik, die Herzen öffnet
Musik war das Herzstück des Abends. Drei Ensembles aus dem Bistum sorgten für eine klangvolle Vielfalt:
Die Band „LightUp“ brachte jugendliche Frische auf die Bühne. Die Band der Ökumenischen Jugendkirche „Way to J.“ verwandelte den Bischofsgarten in einen Worship-Space voller Energie und Leichtigkeit. St. PePaSoul, das junge Frauenensemble aus Wiesbaden, bannte mit Soul-Klassikern à la Aretha Franklin und Whitney Houston wie mit neuen geistlichen Liedern die über 100 Besucherinnen und Besucher im Bischofsgarten. „SurPraise“ überraschte zum Abschluss mit einer Mischung aus meditativem Lobpreis, modernem Gospel und Pop-Elementen – mal leise und innig, mal mitreißend und schwungvoll. So schuf die Musik Räume, in denen das Thema Hoffnung nicht nur benannt, sondern fühlbar wurde.
Weltkirche im Gespräch
In der Mitte des Abends wechselte der Fokus vom Klang zum Wort. Katja Heidemanns, Leiterin der Spendenabteilung von missio Aachen, und Stephanie Kloidt, Referentin für Weltkirche im Bistum Limburg, gaben Einblicke in aktuelle Projekte.
Sie berichteten vom jungen Bistum Barisal in Bangladesch, wo sozialpastorale Programme Menschen eine Perspektive geben, die in großer Armut leben. Ebenso stellten sie ein Projekt in Simbabwe vor, das sich gegen Gewalt unter Jugendlichen richtet. „Es geht immer darum, Menschen vor Ort stark zu machen“, so Kloidt. „Damit sie lernen, für sich einzustehen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten.“
Im Mittelpunkt stand auch das diesjährige Beispielland des Monats der Weltmission: Myanmar. Dort prägen seit dem Militärputsch 2021 Gewalt, Angst und Vertreibung das Leben. Ein Erdbeben Anfang des Jahres hat die Not noch verstärkt. „Die Kirche bleibt, selbst wenn sie verfolgt wird“, erklärte Heidemanns. „Sie schenkt Hoffnung, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Mit unseren Spenden und unserem Gebet zeigen wir: Ihr seid nicht allein.“
Ein begleitendes Video mit weltweiten Stimmen von „Missionarinnen und Missionaren der Hoffnung“ verdeutlichte die globale Dimension: Menschen überall, die – trotz Krieg, Armut und Unterdrückung – Hoffnung leben und weitergeben.
Das Recycling-Kreuz – ein Mahnmal mit Botschaft
Einen bewegenden Moment des Abends bildete die Vorstellung eines „Recycling-Kreuzes“: geschaffen aus Elektroschrott von der größten Der giftigsten Ort der Welt ist die Müllhalde Agbogbloshie in Ghana, dem wohl giftigsten Ort der Welt.
Schwester Mercy Benson, Steyler Missionsschwester aus Ghana, brachte das Kreuz persönlich nach Limburg – frisch gesegnet von Papst Franziskus. Mit leuchtenden Augen erzählte sie von dem Projekt, das aus Schrott Zeichen der Hoffnung formt: „Statt Müll zu entsorgen, verwandeln wir ihn in etwas Heiliges, das zum Gebet einlädt – und lernen zugleich, unsere Mutter Erde besser zu behandeln.“
Dank missio konnte in Accra zudem eine Schule für hundert Kinder am Rande der Müllkippe gebaut werden. „Sie sollen träumen dürfen, lernen, einen besseren Job finden und ihrer Familie eine Zukunft geben“, so Schwester Mercy. Zum Dank überbrachte sie die Grüße der Kinder: „Bitte sagt ihnen: Gott segne euch, wir lieben euch alle.“
Ein Abend voller Resonanz
Moderiert von Donna Henz vom Bistum Limburg, verband der Abend Musik, Begegnung und weltkirchliche Impulse zu einem stimmigen Gesamterlebnisamaturgie. Nach dem Nachtgebet und Segen durch Bischof Georg Bätzing blieb die Erfahrung, Teil eines großen Netzes der Hoffnung zu sein.
„Spes non confundit – Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen.“ Dies wurde im Bischofsgarten nicht nur gesungen und gesagt, sondern erfahrbar: in Partnerschaften, die tragen, in Projekten, die Leben verändern und in Liedern, die Herzen öffnen.