LIMBURG
Neue Priesterreferentin im Bistum Limburg
Die Einführung der neuen Position markiert einen weiteren Schritt des Bistums hin zu einer modernen und innovativen Personalstruktur. Ziel ist es, den seelsorglichen Dienst weiter zu stärken und langfristig für eine stabile und unterstützende Arbeitsumgebung zu sorgen.
Sorge um das pfarrliche Personal im Vordergrund
Die Schaffung der neuen Stelle geht auf Überlegungen zurück, die im Rahmen des MHG-Projektes des Bistums angestoßen wurden. Ausgehend von der durch die Deutsche Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Studie, die Ursachen und Muster sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland untersuchte, leitete das Bistum Limburg unter anderem Empfehlungen zur stärkeren Begleitung der Priester ab.
„Ein intensiverer Kontakt mit den Pfarrern und den weiteren Priestern ist sinnvoll und notwendig. In anderen Bistümern gibt es dieses Modell einer Priesterreferentin bereits erfolgreich, und wir haben uns entschieden, diesen Schritt nun ebenfalls zu gehen. Bei der neuen Tätigkeit steht die Sorge um das pfarrliche Personal und hier insbesondere der Priester im Vordergrund. Gleichzeitig ist es ein Instrument der notwendigen Personalführung.“, erläutert Domkapitular Georg Franz, Leiter des Querschnittsbereiches Personalmanagement und -einsatz im Bistum Limburg.
Als Priesterreferentin nimmt Gall im Auftrag von Bischof Georg Bätzing die Dienst- und Fachaufsicht über kanonische Pfarrer und Pfarrverwalter wahr. Sie teilt sich diese Aufgabe mit Domkapitular Franz, der als Bereichsleiter des Querschnittsbereiches Personalmanagement und -einsatz gleichzeitig ihr Dienstvorgesetzter ist. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Pfarrer regelmäßig zu begleiten, Feedback-Prozesse zu gestalten und einen kontinuierlichen Austausch über Herausforderungen und Entwicklungen im seelsorglichen Dienst zu fördern. Dazu gehören auch die Begleitung von Stellenwechseln, Unterstützung bei Ruhestandsübergängen und Kriseninterventionen.
Menschen im Beruf langfristig gut begleiten
„Mir ist es wichtig, die Priester in ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen. Die Kirche als Arbeitgeber kann nur dann attraktiv bleiben, wenn wir nicht nur Menschen für diese Berufe gewinnen, sondern sie auch langfristig gut begleiten“, betont Gall. Besonders spannend sei für sie, dass sie die erste Person auf dieser Position sei und sie nach ihren Vorstellungen mitgestalten könne.
Aktiv zur Weiterentwicklung der Kirche beitragen
Die Entscheidung, die Stelle mit einer Frau zu besetzen, unterstreicht den innovativen Charakter dieser Neuausrichtung im Bistum Limburg. „Das Thema Frauen in Führungspositionen innerhalb der Kirche spielt für mich durchaus eine Rolle. Ich sehe es als Chance, aktiv zur Weiterentwicklung beizutragen und neue Perspektiven in die Personalführung einzubringen“, sagt Gall. Ihr Wunsch sei es, dass die Kirche mit Blick auf die Seelsorge – sowohl personell als auch bezogen auf die Angebote – gut in die Zukunft gehen könne, so Gall. „Wenn meine Arbeit dazu beiträgt, dass die Pfarrer die nötige Unterstützung für sich und ihre Arbeit haben und die Teams vor Ort gut miteinander arbeiten können, dann habe ich meinen Job gut gemacht.“
Zur Person
Linda-Maria Gall, 40 Jahre alt, lebt mit ihrer Familie in Rauenthal im Rheingau und verfügt über langjährige Erfahrung in der Seelsorge und Berufungspastoral. Nach ihrem Theologiestudium in Frankfurt und Mainz wurde sie 2012 als Pastoralreferentin in den Dienst des Bistums ausgesandt. In den folgenden Jahren war sie in verschiedenen pastoralen Bereichen tätig, unter anderem im Religionsunterricht. Seit 2023 leitet sie die Berufungspastoral des Bistums an der Diözesanstelle „Berufe der Kirche“. Neben Aufgaben im Personalmarketing berät und coacht sie dort Menschen zu Themen wie Berufung, Entscheidungsfindung, Job und Zukunft. Ergänzend dazu absolvierte sie 2024 eine Weiterbildung zur systemischen Coach. Mit ihrer neuen Aufgabe als Priesterreferentin wird sie weiterhin mit 50 Prozent ihrer Arbeitszeit für die „Diözesanstelle Berufe der Kirche“ tätig sein, während sie die zweite Hälfte ihrer Zeit der Begleitung und Unterstützung der Priester widmet.