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Limburg, 21.11.2024

Gesicht der Kirche im Alltag

Georg Fischer ist Weihekandidat für das Ständige Diakonat im Zivilberuf

Zum Ständigen Diakon weiht Bischof Dr. Georg Bätzing am Samstag, 23. November 2024, Georg Fischer im Limburger Dom. „Als Ständiger Diakon im Zivilberuf möchte ich für die Menschen da sein und, wie Papst Franziskus es über Diakone sagte, ein Stück weit das Gesicht der Kirche im Alltag sein“, sagt Fischer.

Menschen im Alltag erreichen

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der 52-Jährige aus Eschborn-Niederhöchstadt im Digital-Bereich der Lufthansa Group und wird als Diakon im Zivilberuf zusätzlich das Team der Flughafenseelsorge am Frankfurter Flughafen unterstützen. „Mein Ziel ist es, Menschen dort zu erreichen, wo sie stehen – in ihrem Alltag und ihrem Berufsleben“, so Fischer. Er verstehe sich als Botschafter und Brückenbauer besonders für Menschen, die keinen Bezug mehr zur Kirche hätten. Fischer bietet an, für Menschen in seinem Arbeitsumfeld ansprechbar zu sein, will sich aber nicht aufdrängen. „Das Tolle am Diakonsein ist, dass es so vielfältig ist. Ich kann Kinder taufen, bei Trauungen assistieren, beerdigen, in Predigten für Menschen da sein und Zeuge für meinen Glauben und meine Beziehung zu Gott sein“, sagt Fischer.

Beruf und Berufung

Der Gedanke, Diakon zu werden, begleitet Fischer schon seit den frühen 2000er Jahren. „Als ich das theologische Fernstudium abgeschlossen hatte, hatte ich schon im Hinterkopf: Vielleicht ruft Gott mich in das Diakonat. 1999 habe ich geheiratet, dann kamen die Kinder, die Verantwortung im Beruf“, erzählt er. Erst während der Corona-Kurzarbeit 2020 fand er Zeit und Raum, diesen Weg weiterzuverfolgen. Er schloss den theologischen Aufbaukurs ab und wurde in den Diakonatskreis aufgenommen. Einige Module in der dreijährigen pastoralen Ausbildung belegte der einzige Bewerber für das Diakonat 2024 gemeinsam mit Auszubildenden aus vorherigen und nachfolgenden Jahren.

Praktische Ausbildung in St. Peter und Paul

In der Pfarrei St. Peter und Paul in Wiesbaden begleitete Diakon Uwe Groß den angehenden Diakon als Mentor. Dort setzte Fischer sein diakonisches Projekt „Bikes&Babbeln“ um. Über einen Sommer hinweg war er gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde, dem Quartiersverein Forum Waldstraße und dem Biberbau, einem pädagogisch betreuten Abenteuerspielplatz, freitagnachmittags auf einem öffentlichen Platz in Wiesbaden präsent. „Wir hatten einen jungen Mann, der Fahrräder repariert hat. Gleichzeitig war immer jemand da, der dort sprichwörtlich mit den Menschen über Gott und die Welt ins Gespräch kam“, beschreibt Fischer das Projekt. Viele Menschen seien einfach dankbar gewesen, dass dort jemand war, der zuhörte. „Einem Mann war gerade etwas am Fahrrad kaputt gegangen und als er uns sah, sagte er: ‚Sie schickt der Himmel.‘ Damit waren wir direkt mitten im Gespräch“, so der zukünftige Diakon.

Präsent sein im Leben der Menschen

Fischer sah aber auch die Grenzen dieses Projekts: Nur sporadisch präsent zu sein, reiche nicht aus, um langfristig Beziehungen aufzubauen. „Deswegen möchte ich Diakon im Zivilberuf sein. An meinem Arbeitsplatz sind Beziehungen längst gewachsen. Dort bin ich schließlich 30 Stunden an vier Tagen in der Woche präsent“, sagt Fischer. Seine Arbeitszeit reduzierte er, um Zeit für die Ausbildung zum Diakon und das ehrenamtliche Engagement in einer geistlichen Bewegung zu haben. Das werde er auch so weiterführen: „Wenn Gott die Türen öffnet, muss man ausprobieren, was geht. Letztendlich ist es Gottes Werk, der da handelt, und nicht ich“, so Fischer. 

Anna Ratzinger

Volontärin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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