LIMBURG, 16.12.2020
Videochat aus dem Krankenhaus
Allein im Krankenhaus und keinen Kontakt zur Außenwelt, da durch Corona Besuche nicht möglich sind – um dazu einen Kontrapunkt zu setzen, bekommen vier Klinikseelsorgerinnen und zwei Klinikseelsorger im Bistum Limburg Tablets zur Verfügung gestellt. „Wir wollen damit gerade auch älteren Menschen ermöglichen, Kontakt zu ihren Familien zu halten“, erklärt Birgit Losacker, Referentin für Krankenseelsorge. „Auch für Angehörige, die weit entfernt leben oder nicht mobil sind, ist so der Kontakt ins Krankenhaus möglich.“
Im Vorhinein fragte Losacker bei den Seelsorgerinnen und Seelsorgern nach, wer sich vorstellen könnte, mit einem Tablet zu arbeiten und zunächst meldeten sich sechs Personen. An drei von ihnen überreichte Losacker die Tablets am Dienstag, 15. Dezember. „Ich habe während des Lockdowns im Frühjahr gemerkt, dass Patienten mit eigenen Tablets beruhigter waren, weil sie mit der Familie und Freunden Kontakt halten konnten“, erzählt Esther Helfrich-Teschner. Sie ist Krankenhausseelsorgerin an der BG Unfallklinik in Frankfurt. Gerade dort kämen die Patienten häufig von weiter weg, sodass Besuche generell schwieriger für die Angehörigen seien.
Smartphone versus Tablet
Sebastian Schneider, Krankenhausseelsorger in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, hat teilweise sein Diensttelefon weitergegeben, „damit der Patient wenigstens einmal zuhause anrufen konnte. Mit dem Tablet wird es natürlich noch einfacher beispielsweise Videoanrufe zu ermöglichen.“
Zum Teil gäben die Angehörigen den Seelsorgern auch Smartphones für die Patienten mit, erzählt Miriam Gies, jedoch können viele und gerade ältere Menschen nur selten damit umgehen. Sie arbeitet ebenfalls als Klinikseelsorgerin in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken. „Gerade jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit ist der Kontakt sehr wichtig“, sagt Gies.
Besondere Anforderungen für die Arbeit im Krankenhaus
Die Ausstattung muss jedoch besondere Anforderungen erfüllen. Dadurch, dass die Tablets verschiedenen Menschen zugänglich gemacht werden, war es wichtig, dass die Technik dementsprechend desinfiziert werden kann.
Für die Seelsorgerinnen und Seelsorger ist es eine neue Herausforderung mit den Tablets zu arbeiten. Dazu gehört es nun, Erfahrungen zu sammeln und das Handling zu lernen. Neben Gies, Schneider und Helfrich-Teschner, erhalten die Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Helios Aukamm-Klinik in Wiesbaden, in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises in Hofheim und Bad Soden, im Sankt Katharinen-Krankenhaus in Frankfurt und im Sankt Elisabethen-Krankenhaus in Lahnstein jeweils ein Tablet.