LIMBURG/ HEIDELBERG, 01.06.2021
Ein Leben aus dem Glauben heraus
Das Bistum Limburg trauert um Hermann-Josef Scherer. Der Diakon im Ruhestand ist am Donnerstag, 27. Mai, im Alter von 79 Jahren in Heidelberg verstorben.
Scherer wurde am 4. Oktober 1941 in Frankfurt geboren. Bereits als Jugendlicher engagierte er sich in seiner Frankfurter Heimatpfarrei St. Gallus. Beruflich absolvierte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung an der privaten Fachschule für Kurzschrift und Maschinenschreiben seines Vaters und übernahm dort später die kaufmännische Leitung.
Geprägt von einem tiefen Glauben und Freude am seelsorglichen Dienst
Im Jahr 1962 begann Scherer seine Tätigkeit als Sekretär bei der Italienischen Katholischen Mission in Frankfurt. Am 1. Mai 1963 wechselte er das Aufgabenfeld und übernahm die Stelle eines Küsters in Frankfurt-Sindlingen. Im gleichen Monat heiratete er auch seine Frau Monika. In der folgenden Zeit engagierte sich Hermann-Josef Scherer in der Arbeitsgemeinschaft der Küster auf Bistumsebene, wurde 1968 zusätzlich Pfarrsekretär und gestaltete in seiner Pfarrei Kinder-Wortgottesdienste. Um in der Sakramentenkatechese und dem Religionsunterricht das nötige Wissen zu erwerben, belegte er über mehrere Jahre hinweg theologische Fernkurse. Als im Jahr 1969 im Bistum Limburg ein Arbeitskreis für das Diakonat ins Leben gerufen wurde, meldete Scherer sich für diesen an. Nach der Teilnahme am Aufbaukurs für Gemeindeassistenten erhielt er 1972 die Unterrichtserlaubnis für katholische Religionslehre und 1973 die Missio Canonica, die bischöfliche Sendung zum unterrichten des Religionsunterrichts in Schulen im Bistum. Seit August 1972 erteilte Hermann-Josef Scherer an der Grundschule in Frankfurt-Sindlingen Religionsunterricht. 1974 wurde er Gemeindeassistent und 1981 Gemeindereferent in der Pfarrei St. Dionysius. In der Pfarrei St. Hedwig in Frankfurt-Griesheim übernahm er 1983 die Stelle einer Bezugsperson.
Nach der Teilnahme am ersten Diakonatskurs hatte Scherer noch nicht das notwendige Alter für die Weihe zum Ständigen Diakon erreicht. Deshalb nahm von 1987 bis 1989 an einem weiteren Diakonatskurs teil.
Am 21. Oktober 1989 wurde Hermann-Josef Scherer im Limburger Dom von Weihbischof Gerhard Pieschl zum Diakon geweiht.
Als Ständiger Diakon war er anschließend in den Gemeinden Bad Endbach-Hartenrod und Gladenbach tätig. Geprägt von einem tiefen Glauben und Freude am seelsorglichen Dienst assistierte er in Eucharistiefeiern, leitete Wort-Gottes-Feiern und übernahm Beerdigungen, Taufen und Trauungen.
Zum 3. August 2008 trat Scherer in den Ruhestand ein. Er zog mit seiner Ehefrau nach Nidda-Unterschmitten, wo er in der Gemeinde mit Freude seinen Dienst als Diakon aktiv einbrachte. Nach einer Krebsdiagnose im Dezember 2020 zog er für die letzten Monate nach Zwingenberg in die Nähe seiner ältesten Tochter. Die letzten Wochen waren geprägt von vielen Begegnungen im Kreis der Familie verbunden mit einem liebevollen Abschiednehmen.
Aus dem Glauben heraus gelebt und gewirkt
„Wir danken Diakon Hermann-Josef Scherer für sein Wirken in unserem Bistum. Vertrauensvoll übergeben wir ihn in die Hände des barmherzigen Gottes und empfehlen den Verstorbenen dem Gebet der Mitbrüder und dem Gebet aller, mit denen er aus dem Glauben heraus gelebt und für die er gewirkt hat“, würdigt der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, den Verstorbenen. „Seiner Frau und seinen vier Kindern, die ihn in seinem Dienst mitgetragen und unterstützt haben, gilt unser Mitgefühl“, so Bätzing weiter.
Die Beisetzung erfolgt am Mittwoch, 2. Juni, um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Zwingenberg. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen zur Pandemie kann nur ein kleiner Personenkreis teilnehmen. Anfragen zur persönlichen Teilnahme richten Sie bitte an den Sohn von Hermann-Josef Scherer, Herrn Pastoralreferent Matthias Scherer (E-Mail: m.scherer@pfarrei-st-anna.de). Das Requiem wird zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines Gemeindegottesdienstes gefeiert.