WIESBADEN, 17.11.2021
Ein Segen für die Helfer auf vier Pfoten
Und zum Abschluss geht es in die Kirche: Nach der coronabedingten Pause im vergangenen Jahr konnten jetzt die Besuchs- und Begleithunde der Wiesbadener Malteser im Rahmen der Vorabendmesse von Kaplan Sven Merten in St. Bonifatius gesegnet werden. Die dritte Wiesbadener Malteser Hundestaffel hatte im Oktober erfolgreich ihre mehrwöchige Ausbildung mit dem Wesenstest beendet. Nun besuchen die zehn Hunde, die frisch im Dienst sind, gemeinsam mit ihren Besitzern und den bereits erfahrenen Vierbeinern die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen.
Die traditionelle Segnung ist jedes Jahr ein besonderer Moment für die Hunde, ihre Herrchen und Frauchen, den Priester und die Kirchenbesucher. Aufmerksam und geradezu andächtig wohnten die tierischen Teilnehmer der Zeremonie bei. Sogar die kleine Hündin, die sonst zu allem ihren Kommentar abgibt, war so beeindruckt, dass sie das Bellen vergaß. Dr. Stephanie de Frênes, Diözesanoberin des Malteser-Ordens, würdigte in ihrer Ansprache die ehrenamtliche Arbeit des Besuchs- und Begleitdienstes mit Hund (BBD). Gerade in der heutigen Zeit, in der alles schnell und am besten schon vorgestern passieren solle, sei es besonders ehrenwert, sich Zeit für andere zu nehmen und ihnen ein wenig Freude zu bereiten.
Hunde sind Türöffner
Zurzeit sind zwanzig Vierbeiner im Einsatz, wie Kai Stoiber berichtet. Begonnen hat alles mit zwei Hunden im Jahr 2017 und dem Besuch einer Einrichtung, sagt der Leiter der Wiesbadener Hundestaffel. Seitdem werden jedes Jahr bis zu zehn neue Hunde für das Ehrenamt ausgebildet. Nachdem 2020 pausiert werden musste, konnten die Ehrenamtlichen in diesem Sommer ihre Arbeit wieder aufnehmen. Momentan besucht die Malteser Hundestaffel drei Alten- und Pflegeeinrichtungen in Wiesbaden, eine in Kiedrich und seit September jeweils ein Heim in Liederbach und in Flörsheim. Begeistert sind auch die Kinder einer Kindertagesstätte in Wiesbaden-Biebrich, die kurz vor dem Ende der Ferien ihre Hundefreunde wiedersehen.
„Hunde sind Türöffner“, sagt Stoiber. Sie zauberten allein durch ihre Präsenz ein Lächeln in die Gesichter. Das Streicheln und Kraulen des Fells lasse Schmerzen vergessen. In den Gruppenstunden werden Leckerlis verteilt, die Vierbeiner führen kleinere Kunststücke vor und natürlich gibt es ganz viele Schmuseeinheiten. In der Einzelbetreuung gehen die Hunde in die Zimmer, die kleineren Hunde werden dann zum Streicheln ins Bett gelegt, die größeren setzen sich davor und lassen sich die Ohren kraulen.
Für die Ausbildung 2022 liegen bereits 14 Anmeldungen vor. Für Hund und Besitzer werden von den Malteser Hilfsdienste e. V weitere Schulungen und Workshops angeboten, zum Beispiel zum Umgang mit Demenz, mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen. Diese Weiterbildungsangebote sollen dafür sorgen, dass Hund und Mensch auf ungewöhnliche Situationen in der Pflegeeinrichtungen richtig reagieren können.
Weitere Informationen bei Kai Stoiber, Leiter des BBD mit Hund/Wiesbaden, E-Mail: kai.stoiber@malteser.org.