WIESBADEN, 03.03.2022
Pädagogisches Zentrum erweitert Fortbildungsangebot
Mit zwei neuen Referentinnen weitet das Pädagogische Zentrum der hessischen Bistümer (PZ) seine Angebote für Lehr- und Führungskräfte im schulischen Bereich aus. Judith Noa (35), die vor ihrer Elternzeit die Familienbildungsstätte Taunus leitete und Gymnasiallehrerin für Katholische Religion, Politik und Wirtschaft ist, hat mit einem Beschäftigungsumfang von 50 Prozent einen Schwerpunkt auf interreligiöse und interkulturelle Veranstaltungen. Claudia Pappert (34), die ebenfalls Katholische Religion, Politik und Wirtschaft studiert hat und zuletzt als Pastoralreferentin im Bezirk Main-Taunus tätig war, wird vor allem Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Religionspädagogik weiter ausbauen. Damit ist das Team unter Leitung von Thorsten Klug bis auf eine halbe Stelle für Digitalität fast komplett. Das PZ ist mit Sitz in Wiesbaden im Auftrag der Bistümer Limburg, Fulda und Mainz tätig.
Dankbarkeit für Präsenzveranstaltungen
Die Corona-Pandemie macht sich laut Klug im Angebot und in der Arbeit in vielerlei Hinsicht bemerkbar. Die Nachfrage nach Fort- und Weiterbildung sei hoch, für einige Angebote würden Wartelisten geführt. „Wir konnten während der ganzen Zeit sichere Veranstaltungen in Präsenz anbieten“, sagt er. Die Lehrkräfte seien dafür sehr dankbar. Das liege zum einen an einer gewissen „Homeschooling-Müdigkeit“, aber auch am deutlichen Mehrwert, den der persönliche, direkte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen biete. Digitale Angebote vereinfachten dagegen die Teilnahme. Zu der derzeit laufenden Schulung zur Arbeit mit Online-Tools im Präsenzunterricht schalteten sich Interessierte aus ganz Hessen dazu.
Die psychischen Auswirkungen der Pandemie
Auch ein Thema wie wertschätzende Kommunikation, dem eine eigene Modulreihe gewidmet ist, gewinne in der gegenwärtigen Situation an Bedeutung. „Durch die Masken ist die Wahrnehmung der Mimik stark beeinträchtigt und damit steigen die Anforderungen an das kommunikative Miteinander.“, erklärt der Theologe. Die Auswirkungen der Pandemie werden auch im neuen Jahresprogramm für das nächste Schuljahr eine Rolle spielen. Eine Fortbildung mit dem Wiesbadener Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Michael Einig will zum Beispiel Lehrkräfte dafür sensibilisieren, was die letzten Monate und Jahre bei Kindern und Jugendlichen ausgelöst haben, um bei entsprechenden Anzeichen angemessen reagieren zu können. „Sie sollen eine Art Erste-Hilfe-Koffer an die Hand bekommen.“
Diversität im Schulalltag
Diversität wird im neuen Programm ebenfalls Thema sein. Um „queere Vielfalt“ und Diskriminierung geht dabei ebenso wie um religiöse Diversität im Schulalltag. „Lernen im Dialog“ ist eine Veranstaltungsreihe für Lehrkräfte in den Fächern Religion und Ethik überschrieben, die, gefördert vom Hessischen Kultusministerium, zusammen mit dem Religionspädagogischen Institut der Evangelischen Kirche online angeboten wird. Beteiligt sind auch Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht. Dank der religionspädagogischen Verstärkung können zudem im nächsten Schuljahr Lehrer, die bereits im Schuldienst sind und zusätzlich Katholische Religion unterrichten wollen, für dieses Fach ausgebildet werden. Das geschieht im Auftrag der Lehrkräfteakademie für ganz Hessen. Das Pädagogische Zentrum ist hier Kooperationspartner. „Es gibt dazu einige Anfragen“, freut sich Klug.
Weitere Informationen: https://www.pz-hessen.de.
Das Pädagogische Zentrum ist seit 1978 eine Fortbildungseinrichtung für Lehrkräfte aller Schularten sowie für Angehörige anderer pädagogischer Berufsgruppen, die im schulischen oder schulnahen Bereich tätig sind. Träger des Instituts sind die drei hessischen Bistümer Limburg, Fulda und Mainz.