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FRANKFURT, 03.07.2023

"Religion und Demokratie – unter einem Zelt"

Auf der Innenstadtseite wird in Frankfurt unweit des Eisernen Stegs ein buntes Zelt aufgebaut. Vom 12. bis 16. Juli gibt es dort Debatten, Informationen, Gottesdienst, Kinderprogramm, Sportliches und vieles mehr.

Unter dem Motto „Religion und Demokratie – unter einem Zelt“ wird auf der Innenstadtseite unweit des Eisernen Stegs ein buntes Zelt aufgebaut. Vom 12. bis 16. Juli gibt es dort Debatten, Informationen, Gottesdienst, Kinderprogramm, Sportliches und vieles mehr. Initiatoren des Zeltes sind das Evangelische Stadtdekanat und die Katholische Stadtkirche, der Internationale Konvent Rhein-Main e.V., die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Frankfurt und der Rat der Religionen Frankfurt, das Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW, sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

„Dann wollen wir zusammen mit Ihnen über die Rolle der Religionen in unserer Demokratie diskutieren", , sagt die Pfarrerin für interreligiösen Dialog im Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach, Susanna Faust Kallenberg, die das Programm federführend koordiniert. Viele Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, Medien, Politik und Wissenschaft sind geladen, um Rede und Antwort zu stehen. "Wir schauen zurück und nach vorne, und wenn wir nicht mehr reden können, dann hören wir auf Musik aus allen Erdteilen und vielen Jahrhunderten, wir schauen Filme und nehmen respektvoll teil an den Gebeten der Anderen und laden sie zu unseren Gottesdiensten ein“, so Faust Kallenberg.

Programm gibt es für alle Altersstufen, am Nachmittag ein Kinderprogramm auf der Wiese und in der Nacht ein Jugendprogramm unter dem Motto: „Wir bewachen unsere Demokratie mit Gesprächen, Filmen, Spielen und Musik!“  Entspannung und Essen gibt es in einem Außencafe unter den alten hohen Bäumen am Mainkai. In bequemen Strandstühlen genießen Besucherinnen und Besucher in Ruhe einen türkischen Tee oder ein Mittagessen und schauen hinterher bei den verschiedenen Info-Ständen vorbei.

Unweit des Zeltes werden sich auf einer grünen Wiese jeden Morgen unter dem Motto „Meet and Move“ Menschen gemeinsam in Bewegung setzen können. Sei es durch eine indische Yoga- oder eine persische Sufi-Lehrerin, durch ein interreligiöses Fußballspiel oder aber den Sponsorenlauf am Main „Für Demokratie“ (am Sonntagmorgen, 16. Juli, ab 8 Uhr) zugunsten der Erdbebenopfer der Jahrtausendkatastrophe in Ostanatolien und Syrien. Am Sonntag um 13 Uhr wird dann schließlich der designierte evangelische Stadtdekan Holger Kamlah, der am 1. August sein Amt antritt, zusammen mit der neben dem katholischen Stadtdekan zu Eltz zur „vorläufigen Regionenvertretung“ gewählten Pastoralreferentin Pia Arnold-Rammé und Mitgliedern der ACK einen Gottesdienst gestalten, begleitet von der Frankfurter Bläserschule. Dem folgt der „Tag der Religionen“ des Rates der Religionen.

Nähere Informationen zu dem Programm im Dialogzelt gibt es auf www.unter-einem-zelt.de.

Text: Bettina Behler, evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach

Interreligiöse Initiative organisiert für Frankfurter Zivilgesellschaft eine Diskussionsplattform am Eisernen Steg

Vom 12. 16. Juli wird das Dialogzelt wieder am Main aufgebaut. In diesem Jahr trägt es den Titel „Religion und Demokratie unter einem Zelt“. Kooperationspartner der Dialogzelt Initiative sind die evangelische und die katholische Kirche in Frankfurt, der Rat der Religionen, die Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt sowie der hessische Landes verband. Das Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ( und der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck ( Beyond a European Network for Religious Progressives, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen ( Frankfurt und der Internationale Konvent Rhein Main sowie das Heidelberg Center for Cultural Heritage der Universität Heidelberg.

Das Thema ist spannend und spannungsreich zugleich. Religion und Demokratie sind nicht immer gut miteinander ausgekommen und trotzdem brauchen sie einander. Das eine hat sich aus dem anderen entwickelt und lässt sich heute nicht mehr ohne das andere in seiner Vielfältigkeit und Rechtstaatlichkeit garantieren. Religion muss deshalb eine unterstützende Rolle spielen und die Religionsgemeinschaften haben eine besondere Verantwortung, um die es auf den verschiedenen Podien gehen soll. Aber hat umgekehrt nicht auch der Staat eine besondere Verantwortung, die Freiheit und Vielfalt der Religionsausübung zu schützen? Mehr üb er das breitgefächerte
Programm findet man auf der interaktiven Websi te des Dialogzeltes: www.unter einem Zelt.de.

Höhepunkte sind zum einen die Eröffnung am Mittwochabend, den 12.Juli, wenn Landtagspolitiker:innen mit Vertreter*innen aus unterschiedlichen Religionsgemeinschaften ins Gespräch kommen, und die einen den anderen Aufgaben für die neue Legislaturperiode mit auf den Weg geben; und zum andern der Tag der Re ligionen am 16.Juli nachmittags, wenn der Rat der Religionen sich mit all seinen Religionsgemeinschaften vorstellt, unterstützt und finanziert vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten. Dann werden die verschiedenen Religionsgemeinschaften auf ihre Weise definieren, was und wie für sie gesellschaftlicher Friede zu erreichen ist.

Das Dialogzelt hat die Funktion, Menschen dort zum Gespräch einzuladen, wo sie sich befinden. Die Diskussionen greifen in den Alltag ein und holen die Menschen aus ihren Blasen heraus, um sie zu ungewohnten Begegnungen und neuen Denkrichtungen einzuladen. Der Ort am Eisernen Steg am nördlichen Mainufer mitten im Hochsommer bedeutet für die Initiative Dialogzelt, dass sie sich auf die Begegnung mit Menschen einrichtet, die sie sonst in ihren Veranstaltungen eher nicht sieht. Sie freut sich auf ungewöhnliche Diskussionen und Herausforderungen.

Das Dialogzelt besteht aus mehreren Elementen. Im Zentrum steht das Diskussions und Musikprogramm, das sowohl im Zelt als auch im Internet auf der Website und dem YouTube Kanal mitverfolgt werden kann. Alle Sendunge n werden anschließend bearbeitet und sind dann noch abrufbar und benutzbar. Das ist wichtig für diejenigen, die die Veranstaltung mitvorbereitet haben. Neben dem Programm gibt es aber auch ein Open Air Cafe, das von Feruz Meral, dem Besitzer des Döner Bootes versorgt wird. Hier sitzen dies Mensch en in Strandstühlen, auf Bänken und an Tischen oder auf Picknickdecken und genießen den Schatten der Bäume am Mainufer, während sie miteinander ins Gespräch kommen. An kleinen Ständen stellen sich Gemeinden und Vereine mit ihren Aktivitäten vor. Muslimische Gemeinden haben sich zusammengetan, um am Nachmittag, Tee zur Teatime gegen eine Spende für die Erdbebenopfer anzubieten.

In der Nacht wird das Zelt dann durch die Jugend bewacht. Denn die hält gemeinsam Nachtwache im Zelt, natürlich mit Unterhaltung. S o gibt es ein Zeitzeugenprogramm, ein Fußballturnier und eine Nachtwanderung durch die Altstadt und natürlich spannende Filme und Gespräche und wer nicht mehr kann, rollt seine Isomatte aus und schläft, bis er dann am nächsten Morgen zum gemeinsamen Frühstück geweckt wird.

Die Werbung für das Dialogzelt ist in diesem Jahr einmal anders als sonst. Aus normalen Plakaten wurde eine Demokratiekampagne, die auch nach dem Zelt in Form einer Ausstellung und eines Filmes genutzt werden soll. Viele Menschen sowohl des Öffentlichen Lebens, als auch solche die nicht jedem bekannt sind, aus unterschiedlichen Altersstufen, Religionsgemeinschaften und Berufsgruppen wurden gebeten, ihre persönliche Haltung zu Demokratie in einem Satz zu beschreiben. Mit diesen Plakaten wird nun nicht nur für das Zelt, sondern auch für eine vielgestaltige Demokratie geworben. Der passende Film wird am Ende des 16.Juli um 20.30 Uhr
präsentiert.

Finanziert wird das Zelt zur Hälfte von der Hessischen Landesregierung, außerdem wird es gefördert von Stiftungen wie der Buhmann Stiftung und der ACK Stiftung „Weißt du, wer ich bin!“, dem Bundesministerium des Inneren und der Heimat, sowie dem Abrahamischen Forum in Deutschland und der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung, sowie dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt. Dazu haben die verschiedenen
Religionsgemeinschaften und Dialoginitiativen selbst große Beträge beigesteuert.

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