LIMBURG, 09.11.2023
Positive Trends und Herausforderungen in Kitas des Bistums Limburg
Inklusion wird gefördert und die Nachfrage nach einem täglichen Mittagessen steigt: Das zeigt der Auswertungsbericht „Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Limburg“ des Bereichs Pastoral und Bildung für das Jahr 2022. Allerdings ist die Zahl der Freiwilligendienstleistenden in den 300 Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft des Bistums Limburg gesunken.
Waren es im Vorjahr noch 113 Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) leisteten, sank die Zahl im Jahr 2022 um 31 Personen. Auch die Zahl an Bundesfreiwilligendienstleistenden (BFD) sinkt: von 34 Freiwilligen im Jahr 2021 auf 23 im Jahr 2022. Dass sich immer weniger junge Menschen für einen Freiwilligendienst interessieren, führt Sonja Karl, Leiterin der Abteilung Kindertageseinrichtungen im Bistum Limburg, auf veränderte Interessen, sinkende Schülerzahlen und eine gute Situation im Ausbildungsmarkt zurück. „Wir erleben Freiwilligendienstleistende als große Bereicherung in unseren Einrichtungen, deshalb blicken wir mit großer Sorge auf die Kürzungspläne des Bundes, die diesen Rückgang noch verstärken könnten“, gibt Sonja Karl zu bedenken. Freiwilligendienstleistende tragen laut Karl zu einem vielfältigen Team bei, von dem die Kinder in den Einrichtungen profitieren.
Nachfrage nach täglichem Mittagessen steigt
Etwa bei der Hälfte der betreuten Kinder sind beide Eltern berufstätig (50,8 Prozent). Im Zuge dessen ist die Anzahl der Kinder, die 2022 in den Einrichtungen ein tägliches Mittagessen bekommen, auf 15.527 gestiegen. Das macht einen Anteil von 77,4 Prozent aus. Vor zehn Jahren nahmen mit 11.154 Kindern noch 60,3 Prozent an der Mittagsversorgung teil. Bis auf zwei Einrichtungen bieten alle Kitas eine Mittagsversorgung an. In 122 Kitas wird das Mittagessen frisch gekocht, 131 Kitas lassen sich das Mittagessen anliefern und 45 Kitas bieten eine Mischkost an, das heißt es gibt Tiefkühlkost mit Ergänzungen. Damit steigt auch die Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die als Küchenpersonal meist in Teilzeit beschäftigt sind, um vier Personen leicht an.
Insgesamt werden in den katholischen Kitas des Bistums 20.056 Kinder betreut, davon 2.488 Kinder unter drei Jahren. Der Großteil der betreuten Kinder in Hessen gehört mit 79 Prozent zur Altersstufe von drei Jahren bis zum Schuleintritt (12.584 Kinder). Auf rheinland-pfälzischem Bistumsgebiet sind knapp 95 Prozent der betreuten Kinder zwei bis sechs Jahre alt (4.029 Kinder).
Kitas im Bistum fördern Inklusion
Unter den Kindern, die in den hessischen und rheinland-pfälzischen Teilen des Bistums in katholischen Kindertageseinrichtungen betreut werden, sind 360 Kinder mit Beeinträchtigungen. Damit werden mehr Kinder im Rahmen von Integrations-Maßnahmen in Einrichtungen des Bistums betreut als noch im Vorjahr, als es 328 Kinder mit Beeinträchtigungen waren. „Einem ganzheitlichen Bildungsverständnis folgend, orientieren sich katholische Kindertageseinrichtungen an den Ressourcen jedes einzelnen Kindes und fördern dieses entsprechend seiner individuellen Entwicklung. Dabei spielen Herkunft, familiäre Situation oder mögliche Beeinträchtigungen keine Rolle“, betont Karl. Inklusion solle Teil eines wertschätzenden Umgangs in jeder katholischen Kindertagesstätte sein, so Karl.
Mehrheit der pädagogischen Angestellten arbeitet in Teilzeit
Insgesamt sind 4.185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pädagogischen Dienst in den katholischen Kitas beschäftigt. Davon sind knapp 60 Prozent in Teilzeit angestellt (58,8 Prozent). Der Anteil an männlichen pädagogischen Mitarbeitern steigt seit einigen Jahren kontinuierlich. Im Vergleich zu zehn Jahren zuvor, als 2012 noch 161 Männer als Pädagogen in den Kitas arbeiteten, sind es 2022 mehr als doppelt so viele, nämlich 358 männliche pädagogische Mitarbeiter. Damit sind mittlerweile 8,6 Prozent des pädagogischen Personals in den katholischen Kindertageseinrichtungen des Bistums männlich.
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Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Limburg