Gesellschaft, Kirche und Kunst

Zum Start der Buchmesse in Frankfurt am Mittwoch, 18. Oktober, erscheint die neue Ausgabe von EULENFISCH Literatur. Auf 136 Seiten werden insgesamt 59 neue Bücher präsentiert. Vorgestellt werden die Werke von 45 Rezensentinnen und Rezensenten.

Einen Schwerpunkt bildet die leibliche Verfasstheit menschlicher Existenz. Stefan Scholz rezensiert den Katalog und den Essay-Band zur großen Ausstellung des Diözesanmuseums Freising mit dem Titel „Verdammte Lust! Kirche. Körper. Kunst.“ und stellt die wechselseitige Beeinflussung von Gesellschaft, Kirche und Kunst heraus. In diesem Zusammenhang ist die Monografie über Sebastian, den Märtyrer und Pestheilige von Interesse, der inzwischen den Status einer queeren Ikone erreicht hat. Ein Sammelband stellt mit Bezug auf den synodalen Weg die Frage „Kirchliche Sexualmoral vor dem Abgrund?“. Anders ist die Perspektive der Biotechnologie, die Thomas Ramge in seinem Essay „Wollt ihr ewig leben?“ beleuchtet.

Das Kreuz als zentrales Zeichen des Christentums ist der Gegenstand zweier Neuerscheinungen: „Das Kreuz. Eine Objektgeschichte des bekannten Symbols von der Spätantike bis zur Neuzeit“ bietet Kathrin Müller in ihrem reich bebilderten Buch, während der Theologe Jan-Heiner Tück die „Anstößigkeit des Kreuzes“ herausstellt.

Dass es in der Exegese neue Ansätze zu entdecken gibt, machen gleich mehrere Publikationen deutlich: So stellt Ursula Ulrike Kaiser auf knappen Raum das aktuelle Instrumentarium exegetischer Methoden vor und Sandra Hübenthal führt in die Gedächtnistheorie ein.