WIESBADEN-NAUROD, 29.09.2023
Bischöfe erlebten Gastfreundschaft des Bistums
Vier Tage lang waren die deutschen Bischöfe zur Herbst-Vollversammlung im Bistum Limburg zu Gast. Neben intensiven Beratungen zu wichtigen kirchlichen Themen haben die Kardinäle, Bischöfe und Weihbischöfe die Gastfreundschaft des Bistums im Wilhelm-Kempf-Haus erlebt und einen Eindruck von der Lebendigkeit der Diözese bekommen. In St. Bonifatius und in St. Birgid feierten sie mit hunderten Gläubigen Gottesdienst. Am Mittwochabend, dem sogenannten Bistumsabend, unternahmen die Bischöfe eine kulinarische Reise durch die fünf Regionen des Bistums und lernten im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Regionen, des Ordinariats und der synodalen Gremien die Diözese in ihrer Vielfalt kennen.
Reflexion Synodaler Weg
Inhaltlich gaben die Bischöfe der Reflexion über den Synodalen Weg und dem Ausblick auf die Arbeit des Synodalen Ausschusses viel Raum. Der Schweizer Jesuit Christian Rutishauser gestaltete mit den Bischöfen einen Studientag dazu, bei dem es vertieft unter anderem um die Inhalte und das methodische Vorgehen beim Synodalen Weg, die Vernetzung des Synodalen Weges mit dem weltweiten synodalen Prozess aber auch um die Verantwortung und Erfahrung der Bischöfe auf dem Synodalen Weg ging. „Wir hatten eine sehr ehrliche und inhaltsreiche Debatte, auch in einer Form der geistlichen Reflexion. Dabei konnten viele Aspekte dieses gemeinsamen Lernwegs angesprochen werden“, so Bischof Dr. Georg Bätzing bei der Abschlusspressekonferenz am Donnerstag, 28. September.
Auch die Aufklärung und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch war Thema auf der Herbst-Vollversammlung. Es ging unter anderem um das Anerkennungsverfahren und die Arbeit der Unabhängigen Kommission zur Anerkennung des Leids. Auch die Situation im Bistum Essen, das sich mit Missbrauchstaten seines Gründungsbischofs konfrontiert sieht, wurde ausgiebig thematisiert. Die Bischöfe blickten zudem auf den Weltjugendtag im August in Lissabon zurück. Aus dem Bistum Limburg waren gut 120 Jugendliche bei dem großen Glaubensevent dabei. Aus ganz Deutschland nahmen 8.500 junge Leute teil.
Hochgebet in Leichter Sprache
Inklusion war ebenfalls ein Thema der Konferenz. Die Bischöfe verabschiedeten ein Hochgebet in Leichter Sprache. Es soll einen sinnerschließenden Vollzug der Zeichen und Handlungen sowie die Anknüpfung an die aktuelle Lebenswelt der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen schaffen.
Nach wie vor ist der assistierte Suizid und die Frage nach einer gesetzlichen Regelung ein relevantes und aktuelles Thema, mit dem sich auf die Bischöfe beschäftigen. „Aus unserer christlichen Sicht ist der assistierte Suizid nicht der richtige Weg, um mit schweren, belastenden Lebenssituationen und mit dem Sterben umzugehen“, sagte Bätzing. Suizidassistenz sei drei Jahre nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Realität in Deutschland. Die Bischöfe sehen daher die Notwendigkeit, dieser Entwicklung mit einem qualitativ anspruchsvollen und umfassenden gesetzlichen Schutzkonzept entgegenzuwirken.
Extremistische Äußerungen sind niemals zu tolerieren
Die Herbstvollversammlung befasste sich auch mit zunehmenden extremistischen Positionen. „Als Bischofskonferenz lehnen wir extremistische Äußerungen grundsätzlich ab, weil sie sowohl christlichen Überzeugungen widersprechen als auch schlichtweg inakzeptabel und intolerant sind. Die Kirche darf extremistische Äußerungen niemals tolerieren und muss bei Verstößen innerhalb der Kirche konsequent handeln“, stellte der Bischof von Limburg klar.
Auch die Situation der Menschen in Kriegs- und Krisengebieten war ein Thema der Versammlung. Die ausführliche Pressemeldung zum Abschluss der Herbstvollversammlung lesen Sie hier.