Suchwort eingeben

Montabaur, 21.04.2024

Flexible Bühne dank flexibler Jugendlicher

Die Jugendlichen der Pfarrei St. Peter Montabaur erneuern Infotafeln, bauen eine Lounge und eine modulare Bühne für Veranstaltungen des Kunst-, Kultur- und Naturerlebniszentrums b-05.

Die Jugendlichen schleifen alte Farbreste von den Holzbalken einer maroden Infotafel. Es regnet in Strömen und die Finger in den Arbeitshandschuhen sind kalt am Freitagvormittag, 19. April 2024. Erst am Nachmittag davor haben die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Pfarrei St. Peter Montabaur erfahren, dass sie bei der 72-Stunden-Aktion Infotafeln erneuern und zusätzlich eine modulare Bühne für Veranstaltungen im Kunst-, Kultur- und Naturerlebniszentrum b-05 bauen werden. „Ich finde unser Projekt ziemlich cool. Genau so etwas habe ich mir vorgestellt: Dass wir draußen arbeiten können und vielleicht ein bisschen bauen“, sagt Chiara. Das Wetter könnte besser sein, aber die Gruppe hält sich mit Musik bei Laune.

Gemeinsam geht es schneller

„Ich finde an der 72-Stunden-Aktion toll, dass man einen Fortschritt sieht. Am Anfang hatten wir diesen alten, verlotterten Unterstand und jetzt sieht man Stück für Stück, wie wir als Team echt schneller vorankommen“, sagt Adrian. Zum Team gehören 20 bis 30 Mädchen und Jungs von den Messdienern, den Pfadfindern, dem Chor und den Firmlingen. „Früher haben sich zum Beispiel die Messdiener und die Pfadfinder gegenseitig beim Zeltlager überfallen. Jetzt wollen wir mehr gruppenübergreifend etwas miteinander erleben und gemeinsam die Welt ein Stück besser machen“, sagt Pastoralreferentin Inge Rocco.

Kultur statt Munitionslager

Mitten im Wald bauen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam eine Bühne im b-05 bei Horressen. Früher war an dem Ort ein NATO-Munitionslager, heute gibt es in den Bunkern wechselnde Kunstausstellungen und im Café treten Musikerinnen und Musiker auf. Genau für diese Auftritte oder für private Feiern baut ein Teil der Jugendlichen eine modulare Bühne aus gespendeten Europaletten. „Je nachdem wie groß man die Bühne haben will, kann man die Paletten mit Rollen verschieben und dann ineinander verhaken“, erklärt Leonie. Manchmal treten einzelne Musikerinnen und Musiker auf, manchmal eine ganze Band. Zusätzlich bauen die Jugendlichen aus den Paletten eine Sitz-Lounge mit Polstern auf der Terrasse des Cafés. Dafür bleibt ihnen bis Sonntagnachmittag Zeit, denn dann soll das große Abschlussfest stattfinden mit Livemusik auf der neuen Bühne.

Hintergrund 72-Stunden-Aktion:
Die 72-Stunden-Aktion ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Vom 18. bis zum 21. April 2024 machen tausende Jugendgruppen mit ca. 100.000 Beteiligten in 72 Stunden die Welt ein Stück besser. Drei Tage lang werden dabei bundesweit unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ rund 2.600 soziale, politische und gesellschaftlich relevante Projekte umgesetzt. Dabei ist die Spanne der Projektmöglichkeiten groß: von der Sanierung eines Spielplatzes, über die Gestaltung eines Begegnungsfestes oder das Anlegen eines rollstuhlgerechten Hochbeetes im Pflegeheim bis hin zu vielen verschiedenen Projekten für Klimaschutz. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für gesellschaftliche Themen zu schärfen, junge Menschen für soziales Engagement zu begeistern und positive Veränderungen in Städten und Gemeinden zu bewirken.
Im Bistum Limburg engagieren sich über 1.500 junge Menschen in mehr als 50 Gruppen und auch im Partnerbistum Alaminos auf den Philippinen werden fünf Projekte umgesetzt. Die Aktion erhält prominente Unterstützung: Der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, der hessische Ministerpräsident Boris Rhein und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer haben die Schirmpatenschaft für die Sozialaktion in Hessen und Rheinland-Pfalz übernommen.
Alle Projekte in den sechs Koordinierungskreisen gibt es online unter https://72stunden.bistumlimburg.de/.

Anna Ratzinger

Volontärin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Zum Anfang der Seite springen