Limburg, 09.09.2025
Sprache soll Vielfalt sichtbar machen
„Sprache prägt unser Denken und unser Miteinander. Mit der Handreichung möchten wir ein praktisches Werkzeug anbieten, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alltag unterstützt, verständlich, wertschätzend und inklusiv zu formulieren“, erklärt das Gleichstellungsteam der Diözese.
Sprache weiterentwickeln – Vielfalt sichtbar machen
Die Handreichung betont, dass die Sprache sich stetig entwickelt und es derzeit keinen einheitlichen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, welche Form des Genderns verbindlich ist. Wichtig sei jedoch, Menschen nicht nur „mitzumeinen“, sondern sie auch sprachlich sichtbar zu machen. „Mit-Ansprechen ist besser als Mit-Meinen“, heißt es im Dokument.
Studien zeigen, dass das sogenannte generische Maskulinum oft dazu führt, dass Frauen und nicht-binäre Personen nicht ausreichend im Bewusstsein der Menschen vorkommen. Die Handreichung empfiehlt deshalb, geschlechtersensible Formulierungen zu nutzen – etwa Paarformen („Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“), substantivierte Partizipien („Mitarbeitende“) oder geschlechtsneutrale Begriffe wie „Kollegium“ statt „Kollegen“.
Praktische Empfehlungen und Beispiele
Die Handreichung bietet zahlreiche konkrete Formulierungshilfen und Beispiele für den kirchlichen Arbeitsalltag. Dazu zählen: die Beidnennungen („Christinnen und Christen“), neutrale Begriffe („Pflegekräfte“ statt „Pfleger“), geschlechtsneutrale Pluralformen („Alle, die teilnehmen, …“ statt „Jeder Teilnehmer …“) oder die Nutzung des Gender-Doppelpunkts („Mitarbeiter:innen“) als inklusives Sonderzeichen, das auch barrierefrei besser verständlich ist.
Auch die Bildsprache wurde in den Blick genommen. So empfiehlt die Handreichung, bei Fotos und Darstellungen bewusst Vielfalt zu zeigen – etwa unterschiedliche Geschlechter, Altersgruppen, Hautfarben oder Menschen mit Handicap.
Orientierung, keine Verpflichtung
Die Handreichung ist als Empfehlung formuliert. Sie will zum Ausprobieren und kreativen Umgang mit Sprache ermutigen, ohne verpflichtende Vorgaben zu machen. Gerade in amtlichen Texten wie Verträgen oder Erlassen gilt weiterhin die klare Orientierung an den Regeln der deutschen Rechtschreibung – jedoch ergänzt durch geschlechtersensible Ausdrucksweisen.
„Wir wollen eine Sprache, die niemanden ausschließt, sondern alle Menschen in ihrer Würde achtet und sichtbar macht“, betont das Gleichstellungsteam.
Weitere Informationen
Die Handreichung ist ab sofort über das Gleichstellungsteam des Bistums Limburg erhältlich und kann hier heruntergeladen werden.